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China: Trotz steigender Bevölkerungszahl geht die Geburtenrate zurück

Archivmeldung vom 11.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
China
China

Foto von Gabriel Peter von Pexels

Trotz des Anstiegs der Bevölkerungszahl weist die demografische Entwicklung in China Trends wie Verringerung der arbeitsfähigen Bevölkerung und einen Rückgang der Geburtenrate auf. Dies geht aus den Ergebnissen der jüngsten Volkszählung hervor, die das Staatliche Amt für Statistik der Volksrepublik am Dienstag veröffentlicht hat.

Weiter ist auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "SNA News " zu lesen: "Demnach beträgt die Gesamtbevölkerungszahl in China (Stand: 1. November 2020, 00:00 Uhr) 1.443.497.378 Personen. Im Vergleich zu den Angaben von der Sechsten Nationalen Volkszählung im Jahr 2010 (1.339.724.852 Menschen) sei die Bevölkerung des Landes um 7.205.3872 Personen oder 5,38 Prozent gestiegen. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate, die bei der Volkszählung 1982 mit 2,09 Prozent ihren Höhepunkt erreicht habe und 2010 auf 0,57 Prozent gesunken sei, betrage 2020 nun 0,53 Prozent.

Dabei zähle China 494.157.423 Familienhaushalte mit 1.292.809.300 Personen. Dabei könnte offenbar die Rede von einem Rückgang der Geburtenrate sein: Die durchschnittliche Größe der Familienhaushalte habe sich mit 2,62 Personen pro Familie im Vergleich zu der Erhebung vor zehn Jahren reduziert – 2010 habe dieser Wert 3,10 Personen ausgemacht.

Einen Bevölkerungszuwachs sollen 25 von insgesamt 31 Provinzen verzeichnet haben.

Geschlechterverhältnis verbessert sich leicht

Bei der Geschlechtszusammensetzung betrage der Anteil der männlichen Bevölkerung 51,24 Prozent, Frauen würden 48,76 Prozent ausmachen. Damit liege das Geschlechterverhältnis bei 105,07 (das heißt, 105,07 Männer kommen auf 100 Frauen – Anm. d. Red.). 2010 habe dieser Wert 105,2 betragen, bei den Volkszählungen 1982, 1990 und 2000 habe er mehr als 106 ausgemacht.

Alterszusammensetzung

Der Anteil der Altersgruppe von 0 bis 14 Jahren mache 17,95 Prozent aus, die 15- bis 59-Jährigen würden 63,35 Prozent ausmachen. Menschen im Alter von 60 Jahren und älter würden einem Anteil von 18,70 Prozent entsprechen, dabei betrage der Anteil der Menschen im Alter von 65 Jahren und älter 13,50 Prozent.

Dabei handelt es sich offenbar um eine Alterung der Bevölkerung. Der Anteil der Personen in der Altersgruppe von 0 bis 14 Jahren sei zwar im Vergleich zum Jahr 2010 um 1,35 Prozentpunkte gewachsen. Die Altersgruppe von 15 bis 59 Jahren weise jedoch einen Rückgang um 6,79 Prozentpunkte auf. Und der Anteil der Altersgruppe von über 60 Jahren sowie der von der Altersgruppe von 65 Jahren und älter sei um 5,44 Prozentpunkte beziehungsweise um 4,63 Prozentpunkte gestiegen.

Da das Rentenalter in China für Frauen je nach Beruf mit 50 oder 55 Jahren und für Männer mit 60 Jahren eintritt, wäre hier ein Trend zur Verringerung der arbeitsfähigen Bevölkerung zu verzeichnen.

Bildungsniveau

Im Vergleich zu Angaben aus dem Jahr 2010 sei die Zahl der Personen mit Hochschulbildung pro 100.000 Personen von 8930 auf 15.467 und die Zahl der Personen mit höherer Schulbildung von 14032 auf 15088 gestiegen. Die Zahl der Personen mit mittlerer Schulbildung sei von 38.788 auf 34.507 und die Zahl der Personen mit Grundschulbildung von 26.779 auf 24.767 zurückgegangen.

Die Zahl von Analphabeten im Alter von 15 Jahren und älter sei seit zehn Jahren von 4,08 Prozent auf 2,67 Prozent gesunken.

Der Anteil der städtischen Bevölkerung ist seit 2010 um 14,21 Prozentpunkte auf 63,89 Prozent gestiegen.

Wird Abwärtsdruck weitergehen?

Laut dem Direktor des Statistikamtes, Ning Jizhe, soll der Abwärtsdruck auf die Bevölkerungsentwicklung sich „weiter verstärken“. Nach Angaben des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit in Peking wurden 2020 im Vergleich zu Vorjahr 15 Prozent weniger Neugeborene amtlich gemeldet.

Allerdings wies das Staatliche Amt für Statistik der Volksrepublik China Berichte zurück, denen zufolge die Bevölkerung 2020 bereits zurückgegangen sein soll. Laut der Zeitung „Global Times“ erwarten Experten „in diesem oder nächsten Jahr“ einen Rückgang der Bevölkerung. Dem Wirtschaftsmagazin „Caixin“ zufolge wirken sich in städtischen Gebieten die hohen Kosten für Wohnraum, Gesundheit und Ausbildung negativ auf die Begeisterung junger Paare aus, Kinder zu bekommen.

Experten stellen amtliche Daten in Frage

Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur haben unabhängige Experten ernste Zweifel, ob die amtlichen Volkszählungsdaten überhaupt die Realität widerspiegeln. So ist der Familienplanungsexperte Yi Fuxian von der Universität von Wisconsin anhand seiner Berechnungen überzeugt, dass Chinas Bevölkerung seit 2018 längst schrumpft. Aus seiner Sicht wurde China als bevölkerungsreichstes Land auch längst von Indien abgelöst, das 1,366 Milliarden Menschen zählt, während die wahre Bevölkerungszahl Chinas 2020 „höchstwahrscheinlich die 1,28 Milliarden nicht überschritten“ habe. Der Experte sieht das Problem darin, dass Chinas Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung und Verteidigung auf falschen Bevölkerungsdaten basiere.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur könnte der Rückgang der Bevölkerung und die „beispiellose“ Überalterung nach Ansicht von Experten den Konsum auf dem Milliardenmarkt und das Wachstum bremsen. Auch der boomende Außenhandel werde leiden. Besorgniserregend sei auch die Immobilienblase. Die neuen Zahlen würden auf jeden Fall die Debatte über eine unpopuläre Anhebung des Rentenalters anfachen, schreibt die DPA."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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