Wadephul kritisiert China für intransparente Exportbeschränkungen

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Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat bei einem Besuch des chinesischen Außenministers Wang Yi am Donnerstagnachmittag in Berlin seinen Amtskollegen für Exportbeschränkungen kritisiert und vor einer Unterstützung Russlands gewarnt.
"Leider machen uns und vor allem unseren Unternehmen aktuell einseitige
und oft wenig transparente Exportbeschränkungen für seltene Erden große
Sorgen", sagte er. "Diese Unsicherheit schadet unseren
Handelsbeziehungen und die schadet auch Chinas Image in Deutschland als
verlässlicher Handelspartner."
Wadephul mahnte, man dürfe nicht
die Basis von Chinas "unglaublichen wirtschaftlichen Erfolgs" in den
vergangenen Jahrzehnten vergessen. "Das war die internationale Ordnung
des fairen und freien Handels", sagte der CDU-Politiker. "Doch damit
dieser Handel floriert, braucht es fairen Wettbewerb und Reziprozität."
Wadephul
mahnte Wang zudem, Russland nicht in seinem Krieg gegen die Ukraine zu
unterstützen. "Ich habe noch einmal unterstrichen, wie wichtig es ist,
dass China alles unternimmt, dass Güter auch nicht aus der Volksrepublik
nach Russland gelangen und diesen Krieg am Ende unterstützen können,
denn das würde unsere Stabilität und Sicherheit hier in Europa in Asien
und weltweit weiter belasten", sagte er. Die Wiederherstellen der
Friedensordnung in Europa sei das Kerninteresse der Bundesrepublik
Deutschland.
Wang beteuerte, dass man keine taktischen Waffen an
Kriegsparteien liefere. "Wir haben eine strenge Kontrolle von
Dual-Use-Gütern." China habe noch nie aktiv an Kriegen und
Auseinandersetzungen teilgenommen, sagte er, ohne beispielsweise die
Konflikte mit Südkorea, Taiwan und Indien zu nennen. "Bei der
Ukrainekrise setzen wir immer auf Friedensgespräche."
Quelle: dts Nachrichtenagentur