Auswärtiges Amt blickt mit Skepsis auf Wahlen in Venezuela

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Nach den Parlaments- und Regionalwahlen in Venezuela blickt das Auswärtige Amt mit großer Skepsis auf den Urnengang. "Das Ergebnis, das von den Behörden veröffentlicht wurde, nehmen wir zur Kenntnis", sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.
"Man muss sagen, dass sowohl Wahlkampf als auch Wählermobilisierung
unserer Kenntnis nach de facto kaum stattgefunden haben." Zudem wisse
man von einer sehr geringen Wahlbeteiligung.
"Die Furcht vor
Repressalien bei politischem Aktivismus, die sich ja auch seit der
Verhaftungswelle nach den Wahlen 2024 nochmals verstärkt hat, hat
vermutlich dazu beigetragen", so die Sprecherin weiter. Zudem habe die
Gruppierung um Oppositionsführerin Maria Corina Machado zum Wahlboykott
aufgerufen.
An der Sorge und Kritik der Bundesregierung, die nach
den umstrittenen Präsidentschaftswahlen geäußert worden waren, habe
sich nichts geändert. "Wir setzen uns weltweit und auch natürlich mit
Blick auf Venezuela und die Einhaltung von Menschenrechten und
Versammlungsfreiheit und demokratischen Elementen ein." Dass dies im
Moment sehr eingeschränkt sei und kaum möglich zu sein scheine, könne
man den vergangenen Wahlen entnehmen.
Nach der Wahl hatte
Venezuelas Nationaler Wahlrat einen deutlichen Sieg für die
Sozialistische Partei von Präsident Nicolás Maduro verkündet. Die
Opposition hatte allerdings zur Stimmenthaltung aufgerufen und die Wahl
weitgehend boykottiert. Hintergrund ist das international angezweifelte
Ergebnis der Präsidentschaftswahlen 2024 und das harte Vorgehen der
Regierung gegen Demonstranten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur