Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Weltgeschehen EU-Türkei-Deal-"Erfinder" zu Flüchtlings-Drama in Griechenland: "Fünf nach zwölf"

EU-Türkei-Deal-"Erfinder" zu Flüchtlings-Drama in Griechenland: "Fünf nach zwölf"

Archivmeldung vom 02.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Damit die Türkei in die Europäische Union kann, müßte die Europäische Union sich noch ein wenig mehr in Richtung absolutistische Diktatur wandeln, was keine Herausforderung mehr wäre (Symbolbild)
Damit die Türkei in die Europäische Union kann, müßte die Europäische Union sich noch ein wenig mehr in Richtung absolutistische Diktatur wandeln, was keine Herausforderung mehr wäre (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Migrationsfachmann und Chef der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI), Gerald Knaus, hat wegen der dramatischen Lage in Griechenland und der unklaren weiteren Finanzierung vor einem Zusammenbruch des Flüchtlingsabkommens zwischen der EU und der Türkei gewarnt.

Er verwies auf die Zustände auf den Inseln Ende 2018: "Damals war es fünf vor zwölf. Heute ist es fünf nach zwölf, die Situation noch um vieles schlimmer. So wie die EU und griechische Behörden dort seit Jahren agieren, wird alles in naher Zukunft zusammenbrechen", sagte Knaus in einem Interview mit dem "Tagesspiegel (Sonntagsausgabe).

Knaus gilt als ein Ideengeber des Abkommens, mit dem die Türkei syrische Flüchtlinge zurücknimmt und gegen Milliardenzahlungen der EU diese in der Türkei versorgt werden. "Griechenland erlebte gerade ein 2015, und es wird 2020 wohl noch schlimmer, wenn nichts passiert", betonte Knaus. Um die Verfahren auf den griechischen Inseln zu beschleunigen, schlägt Knaus einen Einsatz des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) dort vor. "Das BAMF ist die größte Asylbehörde der Welt, hat in den letzten Jahren sein Personal vervielfacht, auch sehr viel in Qualitätssicherung investiert. Natürlich könnte es helfen, wenn sich Berlin und Athen einig darüber werden, wie. Auch andere Asylbehörden aus der EU könnten mitmachen."

Neben dem Konflikt um die Migrationspolitik sieht Knaus nicht den Brexit als größte Herausforderung für die kommende deutsche EU-Ratspräsidentschaft, sondern die drohende Eskalation mit Polen. "Wir steuern in Polen auf die schwerste Verfassungskrise in der Geschichte der EU zu." Die Regierung bereite sich auf einen Machtkampf vor, in dem man den Europäischen Gerichtshof, den Wächter der Rechtsstaatlichkeit in Europa, herausfordere und seine Urteile nicht mehr akzeptieren werde. "Das wird in Kürze passieren und ganz Europa erschüttern", betonte Knaus. Denn eines der Grundprinzipien sei, dass höchstrichterliche Urteile von den EU-Staaten auch befolgt würden.

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)


Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte polka in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige