Schwarz-Rot macht sich nach Misstrauensvotum in Frankreich Sorgen
Nach dem Misstrauensvotum gegen Premier Francois Bayrou werden auch in der schwarz-roten Regierungskoalition Befürchtungen hinsichtlich der politischen Stabilität Frankreichs laut.
Diese stehe schon seit der vorgezogenen Parlamentswahl vom vergangenen
Jahr infrage, "nach heute in neuer Dimension", sagte CDU-Vize Andreas
Jung, der zugleich Co-Vorsitzende der deutsch-französischen
Parlamentsversammlung ist, dem "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). "Die
größten Sorgen muss uns der französische Haushalt machen. Je länger die
Phase politischer Unsicherheit und unzureichender Sparbeschlüsse anhält,
desto mehr Fragen werden an den Finanzmärkten auftauchen."
Als
"historischen Vorgang" wurde es von der stellvertretenden
SPD-Fraktionschefin Siemtje Möller bezeichnet, dass ein Regierungschef
in Paris erstmals an einer Vertrauensfrage scheiterte. Sie hoffe, dass
die politische Mitte "sich zusammenrauft, um schnell wieder
handlungsfähig zu werden".
Der CDU-Politiker wie die
SPD-Politikerin betonten jedoch die deutsch-französische Kontinuität in
der Krise mit dem noch bis 2027 gewählten Staatschef Emmanuel Macron.
"Macron bleibt unser erster Ansprechpartner und wird auch sicher für
eine proeuropäische Ausrichtung der nächsten Regierung sorgen", sagte
er. "An dieser engen Zusammenarbeit wird sich nichts ändern", erklärte
Möller mit Blick auf die Abstimmung in EU-Fragen: "Wir setzen weiter auf
enge Absprachen in allen zentralen Fragen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur