Paris bringt neue EU-Schulden ins Gespräch für militärische Aufrüstung

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Die französische Regierung fordert auf europäischer Ebene weitreichendere Schritte zur Rüstungsfinanzierung. Man müsse "wirklich ehrgeizige Ziele verfolgen, um die Voraussetzungen für unsere strategische Autonomie zu schaffen", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Eric Lombard der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).
In diesem Zusammenhang sollten alle relevanten Finanzierungsinstrumente
geprüft werden. "Die Idee einer europäischen Verschuldung zur
Finanzierung von Rüstungsgütern sollte nicht aus Prinzip abgelehnt
werden", erklärte er. Lombard mahnte, die Schuldenfrage im aktuellen
weltwirtschaftlichen Kontext auch strategisch zu betrachten. "Seit April
verändert sich die Rolle des Dollars. Es ist eindeutig eine Suche nach
sicheren Werten zu beobachten. Die europäische Wirtschaft profitierte
davon, wenn der Euro eine noch wichtigere Reservewährung wäre, was
sichere Vermögenswerte wie auf nationaler und europäischer Ebene
emittierte Schuldtitel voraussetzt", sagte der Minister weiter.
Auch
in der Wettbewerbspolitik forderte er "in allen Bereichen" ein
strategisches Umdenken, um die Entstehung großer Akteure zu ermöglichen.
Hinsichtlich der Handelsgespräche zwischen der EU und den USA
bekräftigte Lombard das Ziel, "im Rahmen der laufenden Verhandlungen
zumindest zu den alten Zöllen für Waren zurückzukehren". Er kann sich
auch eine weitreichendere Einigung vorstellen. "Wenn wir sogar einen
Zollsatz von null erreichen könnten, wäre das sehr gut", so Lombard. Er
schränkte aber ein, dass dies im Agrarsektor wegen unterschiedlicher
Standards "sehr schwierig" wäre. "Die Landwirtschaft ist in Frankreich
ein sehr sensibles Thema, da sie einen wesentlichen Teil unserer
Unabhängigkeit und Identität ausmacht", sagte Lombard mit Blick auf
Frankreichs Widerstand gegen das Handelsabkommen mit den
Mercosur-Staaten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur