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Portugal: Neues Gesetz verbietet Arbeitgebern, Angestellte außerhalb der Arbeitszeit zu kontaktieren

Archivmeldung vom 11.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Nach Feierabend von einem Anruf oder einer SMS vom Chef gestört zu werden ist in Portugal nun tabu. Das Land hat neue Arbeitsregelungen verabschiedet, wonach Firmen mit Geldstrafen rechnen müssen, wenn sie ihre Mitarbeiter außerhalb deren Arbeitszeiten kontaktieren. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Am Freitag hat das portugiesische Parlament ein neues Arbeitsgesetz verabschiedet, das die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Fernarbeitnehmer verbessern soll. Die neuen Vorschriften sind eine Reaktion auf die immense Zunahme der Heimarbeit als Folge der COVID-19-Pandemie, so die regierende Sozialistische Partei Portugals. Allerdings haben die Änderungen des portugiesischen Arbeitsrechts Grenzen: Sie gelten nicht für Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten.

Was ist neu?

Den neuen Vorschriften zufolge müssen Unternehmen mit Geldstrafen rechnen, wenn sie Arbeitnehmer außerhalb ihrer normalen Arbeitszeiten kontaktieren. Außerdem ist es Arbeitgebern untersagt, ihre Mitarbeiter zu überwachen, während sie zu Hause arbeiten.

Der Vorschlag, der ein sogenanntes "Recht auf Abschalten" vorsah, das Recht, arbeitsbezogene Nachrichten und Geräte außerhalb der Bürozeiten abzuschalten, wurde von den portugiesischen Abgeordneten jedoch abgelehnt.

Für Eltern von Kleinkindern sind die neuen Vorschriften ebenfalls eine gute Nachricht. Sie haben nun das Recht, bis ihr Kind acht Jahre alt ist, von zu Hause aus zu arbeiten, ohne dies im Voraus mit ihrem Arbeitgeber absprechen zu müssen.

Auch Maßnahmen zur Bekämpfung der Vereinsamung von Mitarbeitern sind in den Vorschriften für die Fernarbeit enthalten. So wird von den Unternehmen erwartet, dass sie mindestens alle zwei Monate ein persönliches Treffen organisieren.

Portugal als Vorreiter

Als erstes EU-Land hat Portugal unmittelbar auf die COVID-19-Pandemie reagiert, indem es im Januar dieses Jahres seine Vorschriften über Fernarbeit änderte.

Die befristete Regelung machte die Fernarbeit - von einigen Ausnahmen abgesehen - zu einer obligatorischen Option und verpflichtete die Arbeitgeber, die notwendigen Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, damit Arbeit zu Hause erledigt werden kann.

Doch während die Fernarbeit während der Pandemie vielen Menschen neue Flexibilität brachte, zeigten Probleme wie der ungleiche Zugang zu IT-Ausrüstung, dass die Regierung eingreifen musste, so Ana Mendes Godinho, die portugiesische Ministerin für Arbeit und soziale Sicherheit, auf der Web Summit-Konferenz in Lissabon vergangene Woche. Sie erklärte:

"Die Pandemie hat die Notwendigkeit beschleunigt, das zu regeln, was geregelt werden muss.

Telearbeit kann ein 'Gamechanger' sein, wenn wir von den Vorteilen profitieren und die Nachteile reduzieren."

Der Aufbau einer gesunden Telearbeit-Kultur könnte auch weitere Vorteile für Portugal bringen, so Mendes Godinho, und zwar in Form von ausländischen Telearbeitern, die einen Tapetenwechsel suchen: "Wir halten Portugal für einen der besten Orte der Welt, an dem diese digitalen Nomaden und Fernarbeiter leben können, und wir wollen sie nach Portugal locken."

Quelle: RT DE

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