Unsicherheiten bei EU-Genehmigung für Industriestrompreis

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Der Plan von Union und SPD, der Industrie durch einen verbilligten Strompreis zu helfen, droht an der EU zu scheitern. Das geht aus einer Leitungsvorlage aus dem Bundeswirtschaftsministerium hervor, über welche das "Handelsblatt" berichtet.
Die Fachleute aus dem Ministerium legen der neuen Wirtschaftsministerin
Katherina Reiche (CDU) darin ein Konzept für den Industriestrompreis vor
und beschreiben die Gefahr mit Blick auf die Genehmigung. "Die
Umsetzung des Konzeptes birgt EU-beihilferechtlich erhebliche
Herausforderungen", heißt es in dem Dokument. In Brüssel seien "die
Vorbehalte erheblich und die Aussichten auf eine Genehmigung höchst
unsicher".
Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf
verständigt, die in Schwierigkeiten geratene energieintensive Industrie
zu unterstützen. Das in der Vorlage aus dem Wirtschaftsministerium
beschriebene Konzept sieht einen Industriestrompreis in Höhe von fünf
Cent je Kilowattstunde vor. Bis Ende 2030 würde das Konzept den Bund
demnach rund zehn Milliarden Euro kosten. Anspruch haben sollen
Unternehmen aus "anerkannten handels- und stromkostenintensiven
Branchen".
Für die Genehmigung durch die EU-Kommission müsse der
Beihilferahmen geändert werden, heißt es in der Vorlage. "Die Zeit
drängt sehr", heißt es weiter, weil die entsprechende Konsultation dafür
formal schon abgeschlossen sei. In der Vorlage werden
Wirtschaftsministerin Reiche zudem mehrere Schritte vorgeschlagen, um
die Chancen für die Genehmigung des Industriestrompreises zu erhöhen:
"Eine erhebliche politische Flankierung ihrerseits wird als zwingend
erforderlich erachtet." Das Ministerium ließ eine Anfrage zu dem Thema
laut "Handelsblatt" unbeantwortet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur