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Atomstrom: Russland kehrt nach Finnland zurück

Archivmeldung vom 25.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Der Sitz der Föderalen Atomagentur (Rosatom) in Moskau
Der Sitz der Föderalen Atomagentur (Rosatom) in Moskau

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Aktuell berichtet Radio "Stimme Russlands": "Die Aktionäre des finnischen Unternehmens Fennovoima haben den endgültigen Beschluss gefasst, den Bau des russisch-finnischen Atomkraftwerkes Hanhikivi 1 zu unterstützen. Der Vertrag über die Errichtung des AKW unter Beteiligung von Rosatom overseas, einer Tochterstruktur des Staatskonzern Rosatom und von Fennovoima, war Ende des letzten Jahres unterzeichnet worden."

Weiter liest man auf der Webseite von Radio "Stimme Russlands": "Einmalig ist das finnische Projekt deshalb, weil es das einzige Atomvorhaben ist, das Russland innerhalb der Europäischen Union umsetzt, merkt Sergej Pikin, der Direktor des Fonds für Energieentwicklung, an:

„Während mit anderen Ländern ein Stillstand zu verzeichnen ist – Bulgarien hat abgesagt, und in Ungarn ist alles auch nicht einfach –, ist gerade Finnland das einzige Land, das fortfährt, seine Atomenergie weiterzuentwickeln, und sich dabei nicht von politischen, sondern ausschließlich ökonomischen Argumenten leiten lässt. Die Wirtschaft steht bei ihnen doch an erster Stelle. Gerade deshalb wurde die Wahl zugunsten von Rosatom und nicht französischen oder amerikanischen Unternehmen getroffen, die natürlich versucht haben, Druck auf die finnische Regierung auszuüben.“

Rosatom hat deshalb gewonnen, weil es die niedrigsten Kosten für den Bau und die Mitfinanzierung des Projektes unterbreitet hat. Das Werk wird sich in erster Linie deshalb rentieren, weil der Preis für die Energieerzeugung wahrscheinlich auf lange Zeit fixiert wird. Dadurch werden die Investoren – Rosatom und die finnische Seite – ihr Geld zurückbekommen. Wie früher mitgeteilt wurde, werden die Aktionäre von Fennovoima (das sind finnische Industriebetriebe) den Großteil der erzeugten Elektroenergie für den Bedarf ihrer eigenen Unternehmen kaufen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass ein Teil davon auf den einheitlichen Markt von Skandinavien kommt – und das ist nicht nur Finnland, sondern auch Schweden und Norwegen. Der Energiepreis auf dem skandinavischen Markt schwankt, ist aber im Ganzen etwas höher als in Russland. Für den Bau des AKW ist das vorteilhaft, besonders unter Berücksichtigung dessen, dass die Lebensdauer eines Kernkraftwerkes deutlich länger ist als die von Gaskraftwerken und umso mehr von Systemen, die erneuerbare Energiequellen nutzen. Aber nicht das Geld als solches spielt die Hauptrolle. Wichtig ist, dass die russische Industrie ausgelastet wird und der Reaktor, der gebaut werden soll, aus russischer Produktion sein wird.

Es wird angenommen, dass Rosatom overseas für das AKW in Hanhikivi einen 1.200 Megawatt starken Reaktor liefert. In Finnland weiß man gut, was russische Atomtechnologie bedeutet. Seit vielen Jahren funktioniert dort mit Erfolg das AKW Loviisa, merkt Andrej Gagarinski, der Berater des Direktors des Russischen Wissenschaftszentrums Kurtschatow-Institut, an:

„Mit Finnland haben wir gute Arbeitserfahrungen. Schon in den 1970er Jahren wurde dort ein Atomkraftwerk nach sowjetischem Projekt errichtet. Das war in der Atomenergie der erste Schritt der Sowjetunion hinter den Eisernen Vorhang. Dieses Werk funktioniert bis heute ganz wunderbar und hat seine Leistung um etwa zehn Prozent erhöht.“

Der Reaktor für das AKW Hanhikivi ist nach Ansicht des Experten das beste Projekt, das es heute in Russland gibt. Er ist verlässlich, hat ein sehr hohes Sicherheitsniveau und ist in der Welt anerkannt. Es handelt sich um das Rosatom-Projekt AKW 2006 mit einem Wasser-Wasser-Energiereaktor-Gehäuse. Das Projekt entspricht vollständig den Standards der Internationalen Atomenergiebehörde und gehört zur Generation 3+. Es wird ständig weiterentwickelt; die Reaktorleistung wird erhöht, der Energieverbrauch gesenkt, und es werden andere Charakteristika verbessert."

Quelle: „Stimme Russlands"

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