Merz will Deutschland stärker in Europa auftreten lassen

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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) will während seiner Regierungszeit Deutschland stärker in Europa auftreten lassen. "Deutschland wird Initiativen ergreifen, um die europäische Idee der Freiheit und des Friedens neu zu beleben", sagte er am Mittwoch bei seiner ersten Regierungserklärung im Bundestag. Damit solle Europa "seinem Anspruch und seiner Bedeutung in der Welt gerecht" werden, fügte Merz hinzu.
Europa blicke heute auf Deutschland und erwarte "etwas von uns", sagte
er weiter. "Wir bieten unseren Partnern und Freunden Verlässlichkeit und
Berechenbarkeit an, vor allem durch eine Außen- und Sicherheitspolitik,
die einem starken Europa dient, eine Außen- und Sicherheitspolitik, die
sich vor allem von unseren Interessen und unseren gemeinsamen
europäischen Werten leiten lässt."
Merz verwies darauf, dass er
direkt nach seinem Amtsantritt nach Paris und Warschau gereist war. Mit
dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron habe er einen "umfassenden
Neustart der deutsch-französischen Beziehungen" verabredet. Zudem
kündigte er eine besondere Bedeutung des Verhältnisses zu Polen für die
neue Bundesregierung an. "Unser großer Nachbar im Osten wird für diese
Bundesregierung eine ebenso zentrale Rolle in der Europapolitik
einnehmen wie unser großer Nachbar im Westen", sagte Merz.
Gegenüber
seinem Vorgänger Olaf Scholz (SPD), den er in seiner Rolle als
Oppositionsführer oft scharf attackiert hatte, schlug der CDU-Chef
derweil versöhnlichere Töne an. "Sie, Herr Kollege Scholz, und Ihre
Regierung haben Deutschland durch Zeiten außergewöhnlicher Krisen
geführt. Ihre Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die
Ukraine war wegweisend und sie war historisch."
In der
Ukraine-Politik bekannte sich Merz zur weiteren Unterstützung der
Ukraine und verwies dabei ähnlich wie sein Amtsvorgänger auf eine
gemeinsame Abstimmung mit den westlichen Partnern. Militärisch verfolge
die neue Regierung das Ziel, die Bundeswehr zur "konventionell stärksten
Armee Europas" zu machen. "Das ist dem bevölkerungsreichsten und
wirtschaftsstärksten Land Europas angemessen", so der Kanzler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur