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EU-Anti-Terror-Koordinator: Europa muss mehr für Afrika tun

Archivmeldung vom 23.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Gilles de Kerchove
Gilles de Kerchove

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Vor dem EU-Gipfel in Brüssel hat der EU-Anti-Terror-Koordinator Gilles de Kerchove die europäischen Staaten aufgefordert, ihr Engagement in Afrika deutlich auszuweiten. "Wenn Europa nicht mehr für Afrika tut, werden wir weiterhin Flüchtlingsdramen wie zuletzt vor Lampedusa erleben", sagte de Kerchove der "Welt". Er warnte vor mehr illegaler Zuwanderung, mehr organisierter Kriminalität, mehr Drogen und mehr Terrorismus in Europa.

De Kerchove forderte die EU-Staaten auf, viel stärker in Afrika - etwa in Mali und Libyen - präventiven Einsatz zu zeigen. "Wir müssen vor Ort Polizei und Justiz ausbilden. Sonst kommen in Zukunft ganz andere Herausforderungen auf uns zu", warnte er.

Der Anti-Terror-Beauftragte forderte ein gemeinsames Vorgehen der Mitgliedsländer über die Speicherung von Fluggastdaten. "Wir versuchen seit Jahren den EU-Staaten zu ermöglichen, von Drittstaaten relevante Fluggastdaten zu sammeln. Ich spreche von PNR, Passenger Name Record", sagte de Kerchove. Die Flugastdatensätze sollten für einen längeren Zeitraum gespeichert werden können.

"Auch die meisten EU-Mitgliedstaaten wollen ein gemeinsames Abkommen über die Erhebung von Fluggastdaten", betonte er. "Aber dies ist ein sensibles Thema. Europa braucht hier eine einheitliche Vorgehensweise. Wir werden dann als Kontinent viel effektiver im Einsatz gegen Terrorismus." Der Belgier beklagte, dass derzeit die Instrumente fehlen, mit denen man auffällige Flugbuchungen zwischen Europa und anderen Staaten erkennen könne.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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