Jesiden-Zentralat betrachtet Tod des Papstes als eigenen Verlust
Der Zentralrat der Jesiden in Deutschland hat den Einsatz des Papstes gegen den Völkermord an der religiösen Minderheit im Nordirak gewürdigt. Papst Franziskus habe vom ersten Tag des Genozids durch die Terrormiliz Islamischer Staat die Jesiden im Fokus gehabt, sagte der Zentralratsvorsitzende Irfan Ortac der "Rheinischen Post". "Es war ihm ein großes Anliegen, dass dieses kleine Völkchen im Nahen Osten nicht ausgerottet wird."
"Seine Heiligkeit war der Einzige, der uns nie enttäuscht hat. Er hat
uns immer moralischen Beistand geleistet, dafür gesorgt, dass wir
international nicht vergessen werden." Bei seiner Reise in den Irak 2021
sei es ihm wichtig gewesen, gemeinsam mit Jesiden zu beten. "Wir
betrachten seinen Tod als Verlust, nicht nur für die katholische Kirche,
sondern auch als unseren eigenen Verlust."
Der IS-Überfall auf
die Jesiden im August 2014 ist auch vom Bundestag als Völkermord
anerkannt worden. Etwa 200.000 Angehörige der jesidischen Gemeinschaft
leben heute in Deutschland, besonders viele in Nordrhein-Westfalen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur