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Studie: Untersuchung zu jüdischen Holocaust-Opfern offenbart Grausames

Archivmeldung vom 05.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Halle der Namen im Holocaust-Museum Yad Vashem.
Die Halle der Namen im Holocaust-Museum Yad Vashem.

Foto: Jotpe
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Rund ein Viertel aller jüdischen Holocaust-Opfer sei in einem Zeitraum von rund drei Monaten im Jahre 1942 getötet worden. Das zeigt eine neue Studie der Universität Tel Aviv, teilt das russische online Magazin "Sputnik" mit.

Weiter heißt es hierzu auf der deutschen Webseite: "Etwa 25 Prozent „der im Zweiten Weltkrieg innerhalb von sechs Jahren getöteten Juden seien in einem intensiven 100 Tage-Schub von den Nazis ermordet worden“, schreibt der Forscher Lewi Stone von der Universität Tel Aviv im Fachblatt „Science Advances“. Dabei gehe es um mehr als 1,47 Millionen von insgesamt sechs Millionen getöteten Juden. Sie seien in der Zeit von August bis Oktober 1942 ermordet worden.

Durch die Einsatzgruppen in der Ukraine und in Südrussland seien rund 302.000 Menschen erschossen worden. Etwa 91.400 Juden seien in dieser Zeit in Auschwitz getötet worden. Letztlich seien in dem Zeitraum von 100 Tagen pro Monat rund 445.700 Menschen ermordet worden. Damit sei die Tötungsrate auch etwa viel höher als die, die üblicherweise für den Genozid in Ruanda 1994 angenommen wird, erklärt Stone. Dort sei man von 243.300 Morden pro Monat ausgegangen.

In seiner Studie beziehe sich der Professor für mathematische Biologie, Lewi Stone, vor allem auf die Opfer der sogenannten Operation Reinhard. Bei dieser seien 1942 und 1943 insgesamt rund 1,7 Millionen Juden von den Nationalsozialisten getötet worden. Das Ziel der Operation soll dabei die Ermordung aller im von Deutschland besetzten Polen lebenden Juden gewesen sein.

Nach eigenen Angaben wertete Stone vor allem die Zahlen des Holocaust-Forschers Yitzhak Arad zu Deportationszügen aus. Demzufolge seien mehr als 480 Züge der Deutschen Reichsbahn von 393 polnischen Städten und Ghettos zu den drei zentralen Konzentrationslagern (KZ) Belzec, Sobibor und Treblinka gefahren worden.

Zurückhaltend hat sich die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zu der Untersuchung geäußert.

„Auf der Basis von Gesprächen mit Historikern von Yad Vashem kann ich sagen, dass die hohe Rate von Morden an europäischen Juden in diesem Zeitraum seit Jahren bekannt ist“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur (DPA) zufolge. „Die neue Studie rechtfertigt jedoch weitere Untersuchungen.“

Stone unterstrich hingegen, dass die hohe Zahl der Toten in so kurzer Zeit interessant für die Frage des Widerstandes sei: „Wie können Menschen Widerstandsgruppen innerhalb von drei Monaten organisieren? Es war ein durchdachter Plan, alle Juden im Generalgouvernement in der kürzest möglichen Zeit zu töten — selbst drei Monate waren zu lang.“ Wenn man das Ausmaß nicht in Zahlen beschreibe, würde man vergessen, was dort passiert sei, so Stone."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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