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IW-Studie: Europa profitiert bisher von US-Handelskrieg mit China

Archivmeldung vom 19.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Großmächte: Vereinigte Staaten von Amerika (VSA/USA), Europäische Union (EU), Russische Föderation (Russland) und China
Großmächte: Vereinigte Staaten von Amerika (VSA/USA), Europäische Union (EU), Russische Föderation (Russland) und China

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die EU profitiert bisher von dem Handelskrieg zwischen China und den USA. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Aktuelle Daten zeigen demnach erhebliche Veränderungen in den Handelsströmen zwischen den USA und China.

Machten Güter aus den USA Anfang 2018 noch 8,4 Prozent aller chinesischen Importe aus, war der Anteil der US-Firmen an Chinas Einfuhren bis Mitte diesen Jahres auf nur noch 6,1 Prozent gesunken. "Ganz offensichtlich scheinen die USA schon unter dem Handelskrieg zu leiden", konstatieren die Verfasser der bisher unveröffentlichten Studie, über die die "Welt" berichtet. Auch das Geschäft chinesischer Unternehmen in den USA leidet: US-Verbraucher und Firmen haben in den vergangenen zwei Jahren weniger häufig Produkte aus China gekauft, weil die Strafzölle Fernseher, Drucker und Küchengeräte teurer gemacht haben. Seit Anfang 2018 sank der Anteil chinesischer Produkte an den US-Einfuhren laut der Analyse denn auch von 20,6 Prozent auf nur noch 18.5 Prozent.

Für ihre Untersuchung haben die Ökonomen Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF), der OECD, der UNCTAD, der chinesischen Stat istikbehörde und der Welthandelsorganisation WTO ausgewertet. Gleichzeitig scheinen Unternehmen aus der EU von diesen Entwicklungen zu profitieren: Machten Waren aus der EU Anfang 2018 noch 12,8 Prozent aller chinesischen Einfuhren aus, waren es Mitte 2019 bereits 13,8 Prozent. Gleichzeitig sicherten sich europäische Unternehmen einen größeren Anteil der US-Einfuhren: Hier stieg der Anteil im gleichen Zeitraum von 19,3 Prozent auf 20,5 Prozent. Beide Entwicklungen könnten ein Anzeichen dafür sein, dass Unternehmen aus der EU Wettbewerbern aus China und den USA Geschäft streitig gemacht hätten, schreiben die Forscher.

Allerdings schwankten die Daten stark, deshalb sei entscheidend, wie sich die Handelsströme mittelfristig entwickeln. Auch das Verhalten chinesischer Investoren hat sich verändert: "Investitionen werden von den USA nach Europa umgelenkt", diagnostizieren die Forscher. Im Jahr 2017, dem letzten Jahr aus dem Daten zu Direktinvestitionen vorliegen, haben chinesische Untern ehmen mehr als 18 Milliarden Dollar in Europa investiert und damit beinahe doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Europas Anteil an allen chinesischen Direktinvestitionen in Ausland hat sich in dem Jahr auf beinahe zwölf Prozent mehr als verdoppelt. Der Anteil der chinesischen Direktinvestitionen, die in die USA flossen, sackte derweil von fast neun Prozent auf nur noch 4,1 Prozent ab. Die tatsächliche Verschiebung könnte allerdings noch größer sein, schreiben die Autoren, die Daten zu Investitionen hinkten der aktuellen Entwicklung hinterher; große Investitionen in Europa aus jüngster Zeit seien deshalb darin noch gar nicht enthalten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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