Bericht: Innenministerium stoppt Flüchtlingsflug aus dem Sudan
Archivmeldung vom 05.05.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) haben offenbar kurzfristig einen Charterflug mit Flüchtlingen aus dem Sudan gestoppt. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach sollte das Flugzeug am kommenden Mittwoch über Kenia nach Hannover fliegen. Der Flug wurde aber am Montagmorgen kurzfristig abgesagt und verschoben.
An Bord der Maschine hätten "besonders schutzbedürftige Flüchtlinge"
reisen sollen, die überwiegend aus dem Sudan und Somalia stammen,
schreibt die "Bild" weiter. Sie wurden vom UN-Flüchtlingshilfswerk
(UNHCR) zur Aufnahme über das sogenannte EU-Resettlement-Programm
vorgeschlagen. Deutschland hatte die Aufnahme bereits seit Längerem
zugesagt.
Der designierte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt
(CSU) hat angekündigt, er wolle freiwillige Aufnahmeprogramme überprüfen
und gegebenenfalls stoppen lassen.
Der Sudan wird seit zwei
Jahren von einem verheerenden Bürgerkrieg heimgesucht. Knapp zwei
Drittel der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Rund zwölf
Millionen Menschen wurden nach UN-Schätzungen vertrieben, vor allem
Frauen und Mädchen, die im Bürgerkrieg immer wieder sexualisierter
Gewalt ausgesetzt sind.
Auch Somalia wird seit Jahrzehnten von
inneren militärischen Konflikten erschüttert. Dazu kommen noch
regelmäßige Extremwetterereignisse am Horn von Afrika: Historische
Dürren mit Hungersnöten und schwere Sturzfluten wechselten sich in den
vergangenen Jahren ab.
Quelle: dts Nachrichtenagentur