SPD-Fraktion will schwerverletzte Kinder aus Gaza evakuieren

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Die SPD drängt die Bundesregierung zu einem entschlosseneren Handeln im Gaza-Krieg und fordert unter anderem deutsche Evakuierungsflüge. "Es braucht mehr als nur Notlösungen", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetovic, dem "Stern". "Eine bisher viel zu selten diskutierte, aber dringend notwendige Maßnahme ist die medizinische Evakuierung von zum Beispiel schwerverletzten Kindern."
Deutschlands Beitrag dazu gehe aktuell gegen null. "Hier müssen wir uns
ebenfalls mit Frankreich und Großbritannien abstimmen, die ähnliches
planen", sagte er. "Spanien ist bereits vor einem Jahr vorangegangen,
das sollte Vorbild sein."
Ahmetovic kritisierte Bundeskanzler
Friedrich Merz (CDU) dafür, es bei "Mahnungen" zu belassen. Der
SPD-Politiker forderte mehr Druck auf Israel. "Es ist aus unserer Sicht
an der Zeit, bestehende Kooperationen wie das Assoziierungsabkommen ganz
oder teilweise auszusetzen. Deutsche Waffen dürfen nicht für
völkerrechtswidrige Einsätze verwendet werden."
Auch die
beschlossene Beteiligung an einer Luftbrücke reiche "bei weitem nicht
aus", sagte Ahmetovic. Sie sei "auch aus technischer wie politischer
Sicht" problematisch. "Eine Luftbrücke ist ineffizient, weil nur eine
sehr geringe Menge an Hilfsgütern transportieren werden kann.
Gleichzeitig ist der Zugang zu den abgeworfenen Hilfsgütern für die
Bevölkerung oft wegen fehlender Koordinierung am Boden unsicher", sagte
er. "Die politische Verantwortung für die gezielt herbeigeführte
humanitäre Katastrophe wird außerdem auf die internationale Gemeinschaft
verlagert, während die israelische Regierung ihre Pflicht zur
Versorgung der Zivilbevölkerung gemäß den Genfer Konventionen verletzt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur