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Anleiheninvestor Pimco warnt vor Zusammenbruch der Euro-Zone

Archivmeldung vom 20.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Anleiheninvestor Pimco, eines der größten Unternehmen im Finanz-Segment, hat nach den jüngsten Gipfelbeschlüssen der EU-Regierungschefs vor einem Zusammenbruch der Euro-Zone gewarnt. "Die Politik darf nicht länger die Augen vor einer Staatspleite verschließen", sagte Andrew Bosomworth, Leiter des Portfoliomanagements der Allianz-Tochter in München, der Tageszeitung "Die Welt".

Entweder sie baue jetzt eine glaubwürdige und damit langfristig stabile Wirtschafts- und Fiskalunion auf "oder sie riskiert einen Zusammenbruch der Währungsunion und damit des Euro", sagte Bosomworth. Der ab Mitte 2013 geltende Krisenmechanismus, der in der Vorwoche beschlossen wurde, sei ein richtiger Schritt, komme aber zu spät. "Die Spannungen an den Finanzmärkten werden auch 2011 bleiben", so Bosomworth.

Der Krisenmechanismus sieht ab 2013 neben einem dauerhaften Rettungsschirm auch die Beteiligung privater Investoren an den Kosten einer Staatspleite vor. Um die Schuldenprobleme dauerhaft zu lösen, hält Bosomworth einen vorübergehenden Austritt von Griechenland, Irland und Portugal aus der Währungsunion für notwendig. Er gehe nicht davon aus, dass es diesen Ländern gelinge, innerhalb eines festen Wechselkursmechanismus wie dem Euro zu wachsen und gleichzeitig ihren Haushalt zu entlasten. "Mit einer eigenen Währung könnten sie ihre Güter im Ausland günstiger verkaufen", sagte Bosomworth. Optimistischer zeigte er sich bei den ebenfalls an den Finanzmärkten unter Druck geratenen Ländern Spanien, Italien und Belgien. "Diese Länder haben gute Chancen, es auch innerhalb der Staatengemeinschaft zu schaffen", sagte er. Ohne Unterstützung der anderen EU-Mitglieder gehe es allerdings nicht. "Über kurz oder lang kommen wir an einer Euroanleihe nicht vorbei", so der Portfoliomanager. Im Gegenzug fordert er eine tiefgreifende Reform der Europäischen Union. "Wer mehr in den Topf einzahlt als er herausnimmt, muss auch mehr Mitsprache haben", sagte Bosomworth. Es könne nicht sein, dass Deutschland im Europarat 29 Stimmen habe und Spanien immer noch 27 Stimmen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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