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Bundesbank fürchtet Deregulierungswettlauf nach Brexit

Archivmeldung vom 19.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Brexit: Die undemokratische Europäische Union in Auflösung
Brexit: Die undemokratische Europäische Union in Auflösung

Bild: Lupo / pixelio.de

Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret warnt vor einem Deregulierungswettlauf mit Großbritannien nach dem Brexit. "Manche britischen Politiker rechnen sich ja Vorteile im Wettbewerb der Finanzplätze aus. Einen Deregulierungswettbewerb hielte ich aber für äußerst gefährlich. Wir brauchen gemeinsame Regeln, um Risiken im globalen Finanzsystem einzugrenzen. Es gibt keine rein nationalen Finanzsysteme mehr", sagte Dombret der "Welt".

Dombret spricht sich zudem dafür aus, in den Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien auch offen für neue Optionen zu sein. Konkret nannte Dombret das von der britischen Bankenlobby vorgeschlagene Freihandelsabkommen für Bankdienstleistungen, das den Banken auch nach dem Austritt des Landes aus der EU grenzüberschreitende Geschäfte erleichtern könnte. "Ein solches Freihandelsabkommen wäre ein Novum. Es darf also nicht übers Knie gebrochen werden und wäre sicher sehr zeitaufwändig zu verhandeln", sagte Dombret der "Welt". "Nur weil etwas neu ist, sollte man es aber nicht kategorisch ausschließen. Wir sollten auch auf Seiten der EU darüber nachdenken, wie die zukünftigen Beziehungen bei Finanzdienstleistungen aussehen könnten."

Der Bankenverband UK Finance hatte einen entsprechenden Vorschlag bereits Ende 2017 vorgelegt und darin angeregt, die Lizenzen der Banken und Finanzdienstleister gegenseitig anzuerkennen und bei der Aufsicht auch nach dem Austritt des Landes am 29. März 2019 weiterhin eng zusammenzuarbeiten. Allerdings lehnt die EU-Kommission ein solches Ansinnen bisher kategorisch ab. Man werde den Binnenmarkt nicht aufweichen, heißt es dazu bisher aus Brüssel. "Wir haben uns in der EU gemeinsam mit Großbritannien über Jahrzehnte parallel entwickelt. Das könnte ein solches Freihandelsabkommen deutlich einfacher machen", warb Dombret indes für den Vorschlag. Der Bundesbanker, dessen Vertrag bei der Bundesbank am 30. April nach acht Jahren offiziell endet, äußerte sich auch zu den Spekulationen um seine Person. Er sei "zuversichtlich, dass man zu gegebener Zeit eine gute Lösung präsentieren wird. Da bitte ich um etwas Geduld", antwortete Dombret auf die Frage nach einer zweiten Amtszeit. "Ich bin nicht amtsmüde und werde meine Verpflichtungen mit Freude erfüllen. Es ist schließlich noch viel zu tun."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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