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Bericht: Merkel sah in US-Lauschangriff 2013 nur "PR-Problem"

Archivmeldung vom 15.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat laut eines Medienberichts bei den Amerikanern gegen das Abhören ihres Handys durch den US-Nachrichtendienst NSA offenbar weniger heftig protestiert, als sie die Öffentlichkeit im Oktober 2013 mit ihrer Aussage "Ausspähen unter Freunden - das geht gar nicht" glauben machte.

Merkel sei nur verärgert gewesen, weil für sie "ein PR-Problem in der deutschen Öffentlichkeit entstand", sagte Ben Rhodes, damals stellvertretender Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama, dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. "Nicht wegen des Abhörens selbst", so Rhodes weiter. Laut Rhodes hatten Merkel und Obama im Sommer 2013 bereits mehrfach über das Thema gesprochen. Als Obama im Juni Berlin besuchte, habe Merkel ihn auf einen Balkon des Kanzleramts gebeten, nach Osten gewiesen und an die Überwachung durch die Stasi erinnert haben, so der damalige stellvertretende Sicherheitsberater Obamas. Die Deutschen seien da empfindlich.

Obama habe Verständnis gezeigt und habe von seinem Vorbild Martin Luther King erzählt, so Rhodes weiter. Das FBI hatte den US-Bürgerrechtler King jahrelang abgehört. Obama habe keine Kenntnis davon gehabt, dass Merkels Handy abgehört wurde, und dieses unterbunden, beteuerte Rhodes. Für die deutschen Nachrichtendienste könne der Lauschangriff auf Merkel hingegen nicht überraschend gekommen sein. Sie hätten davon doch "gewusst oder hätten es wissen müssen", so der damalige stellvertretende Sicherheitsberater Obamas. Das Kanzleramt habe bisher keine Stellungnahme zu Rhodes’ Erinnerungen abgegeben, berichtet das Nachrichtenmagazin. Dessen Memoiren erscheinen diese Woche beim Verlag C.H. Beck. Die Balkonszene fehlt, obwohl sie ursprünglich im Manuskript stand. Er habe 40.000 Worte gestrichen, weil der Text zu lang gewesen sei, sagte Rhodes dem "Spiegel".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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