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Theologe kritisiert Berichterstattung über geplante Koran-Verbrennung

Archivmeldung vom 09.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: Viktor Schwabenland / pixelio.de
Bild: Viktor Schwabenland / pixelio.de

Der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer hat im Zusammenhang mit der geplanten Koran-Verbrennung einer radikalen evangelikalen Splittergruppe in den USA die Berichterstattung der Medien kritisiert. "Leider ist die Empörung der Medien darüber Teil des Problems. Alle stürzen sich auf 50 Idioten in den USA. So wird aus einem Furz eine Bombe gemacht", sagte Schorlemmer der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe).

Die verheerende Wirkung der Verbrennungsaktion würde nur dadurch entstehen, dass ein zügelloser Wettbewerb in der veröffentlichten Meinung ausgetragen wird. "Jeder glaubt, noch mehr als der andere über diesen Blödsinn berichten zu müssen. Leider spielen die Medien das idiotische Spiel des Terry Jones mit und blenden die fatalen Folgen aus. Eigentlich müsste man sagen: Komm, der hat 'nen Klaps, wir ignorieren ihn."

Schorlemmer fordert daher eine Art freiwillige Selbstkontrolle der Medien. "Man kann solche Aktionen nicht verbieten, aber es muss eine Übereinkunft auch in den Medien geben, darüber nicht zu berichten. Nicht jeder Blödsinn verdient ein öffentliches Podium." Zudem sei mehr sprachliche Sensibilität nötig. "Leider wird Jones immer als Pfarrer bezeichnet. Ich bin auch Pfarrer und zucke zusammen und wehre mich dagegen, mit dem in einem Topf geworfen zu werden." Schon in seiner Zeit in Köln habe Jones viel Unsinn getrieben. Sein "bescheuertes Tun" habe nichts mit christlicher Nächstenliebe und der Aufgabe eines Pfarrers zu tun.

Der Wittenberger Theologe sieht in der geplanten Koran-Verbrennung vor allem einen Angriff auf Obamas Ausgleichbemühungen mit dem Islam. "Das ist ein Frontalangriff auf den Geist der Obama-Rede von Kairo." Obama sei es darum gegangen, sich mit militanten Islamisten auseinanderzusetzen, ohne dass ein antiislamisches Feindbild aufgebaut wird. "Wir dürfen uns auch weiterhin nicht an Verteufelungsstrategien beteiligen, auf keiner Seite", so Schorlemmer.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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