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Bischof Bätzing zur Eskalation der Russland-Ukraine-Krise

Archivmeldung vom 22.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Georg Bätzing (2021)
Georg Bätzing (2021)

Bild: Eigenes Werk /SB

Anlässlich der Ausweitung und Eskalation der Russland-Ukraine-Krise erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing: "Vor wenigen Stunden hat die Russische Föderation die von der Ukraine abtrünnigen Gebiete, die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk, anerkannt und erhebliche Truppenteile dorthin entsandt."

Bätzing weiter: "Dies ist ein Angriff auf die Ukraine, und die Wahrscheinlichkeit, dass es dort zu einem großen Krieg kommt, ist gewachsen. Vieles deutet darauf hin, dass die jetzigen Entscheidungen nur ein Schritt auf dem Weg zu einer weiteren Eskalation sind.

In jedem Fall gehört es zur Wahrheit, die auch in diesem Moment laut ausgesprochen werden muss, dass sich in diesem Konflikt nicht zwei Staaten gegenüberstehen, die in vergleichbarer Weise den Gang der Dinge verschuldet hätten. Die von Russland ins Feld geführten Sicherheitsbedürfnisse können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Angriff nicht von der Ukraine provoziert wurde. Die Ukraine ist das Opfer einer Aggression seines größeren Nachbarn, der die Sphäre seiner Herrschaft ausweiten will. Die militärischen Maßnahmen stellen eine gravierende Verletzung der Souveränität und der territorialen Integrität dieses Landes dar.

Die Menschen in der Ukraine sollen in dieser Stunde wissen, dass alle, denen Frieden und Freiheit am Herzen liegen, an ihrer Seite stehen. Zwar darf es keine zusätzliche Gefährdung des Weltfriedens durch eine Beteiligung weiterer auswärtiger Mächte an den militärischen Auseinandersetzungen geben. Aber die westlichen Länder würden ihre Glaubwürdigkeit einbüßen, sie würden Verrat nicht nur an der Ukraine, sondern auch an den eigenen Werten und am europäischen Projekt üben, wenn sie nicht bereit wären, entschiedene Gegenmaßnahmen zügig und in großer Einmütigkeit auf den Weg zu bringen. Auch die Bevölkerung in unserem Land wird manche Härten hinnehmen müssen, wenn nicht jegliche Chance auf eine Neubesinnung in Russland von vornherein verspielt werden soll.

Christen glauben nicht daran, dass der Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt die Welt zu einem besseren Ort macht. Gewaltanwendung kann nur die Ultima Ratio sein, wenn den Schwachen gegenüber den Starken nicht anders zu helfen ist und eine reale Möglichkeit besteht, auf diese Weise tatsächlich eine grundlegende Verbesserung zu erreichen. Gewaltfreie oder gewaltärmere Strategien sind deshalb der Gewalteskalation immer vorzuziehen. Auch an diesen Grundsatz muss in der gegenwärtigen Situation, in der es darum geht, einer illegalen Invasion entgegenzutreten, erinnert werden - ohne dass damit Feigheit, Tatenlosigkeit und Desinteresse unter einer Maske der Moral versteckt werden dürfen. Wir appellieren an die Partner der Ukraine, eine Politik der Stärke und der Konsequenz mit Augenmaß und der steten Bereitschaft zu fairen Lösungen zu verfolgen.

Als Christen glauben wir an die Kraft des Gebets. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Gebet für alle, die die Folgen der Aggression zu erleiden haben. Beten wir gemeinsam für den Frieden, den Gott uns allen schenken will!"

Quelle: Deutsche Bischofskonferenz (ots)


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