Hochschulen warnen vor Überbietungswettbewerb bei US-Forschern
Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, warnt vor den Folgen, die ein europäischer Wettlauf um die Spitzenforscher haben könnte, die US-Präsident Donald Trump durch seine Einschüchterungsversuche gegenüber den Universitäten vergrault. "Ein Überbietungswettbewerb im Sinne eines systematischen, einseitigen 'Brain Gain' wäre falsch und am Ende auch nicht von Erfolg gekrönt", sagte er dem "Spiegel".
Wenn die Trump-Administration die US-Wissenschaft bevormunde und
einschränke, füge das dem global vernetzten Wissenschaftssystem
insgesamt Schaden zu. "Da gibt es keine Gewinner", sagte Rosenthal.
Vermutlich
werde auch nur ein kleiner Teil der Forschenden bereit sein, dauerhaft
in ein anderes Land zu ziehen. Wahrscheinlicher sei, dass sich jetzt vor
allem Talente aus Asien und der ganzen Welt überlegen würden, ob sie
wirklich noch in die USA gehen wollten. "Das vor allem eröffnet für die
deutsche und europäische Wissenschaft neue Chancen." An deutschen
Hochschulen nähmen Bewerbungen aus den USA oder mit Bezug zu den
aktuellen Entwicklungen zu. Neben Fördermitteln brauche es "zügige
Visaverfahren sowie generell eine echte Willkommenskultur in unserer
Gesellschaft".
Quelle: dts Nachrichtenagentur