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Ifo-Chef: Wahrscheinlichkeit für Euroaustritt Griechenlands wächst

Archivmeldung vom 19.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hans-Werner Sinn (2012)
Hans-Werner Sinn (2012)

Foto: Romy Bonitz
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach Ansicht des Präsidenten des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, wächst angesichts der verhärteten Fronten im Schuldenstreit mit der Regierung in Athen die Wahrscheinlichkeit eines Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone. "Ich interpretiere die harte Haltung beider Seiten so, dass sie sich als eine der möglichen Lösungen des Konflikts unteren anderen auch auf den `Grexit` einstellen", sagte Sinn dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe).

In diesem Fall gehe es um die Höhe des Schuldenschnitts beziehungsweise die Höhe der Anrechnung der Reparationsforderungen. Zudem dürfte die Frage eine Rolle spielen, "ob es gelingt, den Austritt als Schuld der jeweils anderen Seite darzustellen", so Sinn. Dahinter steht, wie Sinn erläuterte, der Umstand, dass es nach dem Euroaustritt einige Zeit dauern werde, bis sich die Wirtschaft wieder fängt. "Für diese Zeit wird eine gewisse Leidensbereitschaft der Bevölkerung benötigt, und die verlangt, dass zuvor ein Zustand der öffentlichen Empörung herbeigeführt wird."

Die Athener Regierung müsse deshalb den Eindruck zu erwecken versuchen, Griechenland sei von "den bösen Deutschen ausgestoßen" worden. "Die Emotionalisierung der deutschen Öffentlichkeit nimmt man dafür billigend in Kauf, ja, sie kann wegen der Rückwirkung auf die eigene Bevölkerung sogar nützlich sein", fügte Sinn hinzu. So sei es immer gewesen, wenn Konflikte zwischen den Völkern ausbrachen.

Dass der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein Finanzminister Yanis Varoufakis "aus bloßer Unfähigkeit eine solch harte Karte spielen", halte er zwar nicht für wahrscheinlich. Das heiße daher auch nicht, dass man den Austritt wirklich wolle. "Noch lieber will man natürlich ganz viel Geld", sagte Sinn. "Aber wenn schon Austritt, dann richtig."

Umfrage: Mehrheit für Beibehaltung eines harten Kurses gegen Athen

Die Mehrheit der Deutschen fordert die Beibehaltung eines harten Kurses gegen Griechenland: In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage fordern 72 Prozent der Befragten, Angela Merkel solle "hart bleiben". Nur 21 Prozent der Deutschen finden, die Kanzlerin solle Tsipras "bei Reformauflagen entgegenkommen". Auch Tsipras` Forderung nach Reparationszahlungen für deutsche Kriegsverbrechen kommt bei den Befragten nicht gut an: 62 Prozent der Deutschen lehnen Reparationszahlungen generell ab. 31 Prozent können sich eine finanzielle Wiedergutmachung für Kriegsopfer und deren Angehörige vorstellen. An den griechischen Staat wollen nur acht Prozent der Deutschen Reparationszahlungen leisten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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