Auswärtiges Amt wegen Berichten über Exekutionen in Syrien besorgt
Nach der Gewalteskalation im Konflikt zwischen mehreren Volksgruppen sowie Regierungstruppen in Syrien drängt das Auswärtige Amt nach Berichten über Exekutionen von drusischen Zivilisten zur Aufklärung der Vorwürfe.
Klar sei, "dass die Vorgänge der letzten Tage und insbesondere auch
Übergriffe auf die Zivilbevölkerung untersucht und geahndet werden
müssen und aufgeklärt werden müssen", sagte Ministeriumssprecher
Christian Wagner am Mittwoch in Berlin auf Anfrage der dts
Nachrichtenagentur. Das sei etwas, was man auch mit der Regierung in
Damaskus thematisiere.
Man begrüße die Bemühungen der Regierung,
die Gewalt zu beenden und die öffentliche Ordnung wiederherzustellen, so
Wagner. "Dazu hatte ja die Regierung in Damaskus auch gestern eine
einseitige Waffenruhe verkündet, die aber offensichtlich - so deuten wir
jetzt mal die Berichte - nicht eingehalten wird und unseren
Informationen nach immer wieder verletzt wird."
Auf Nachfrage,
wie die Bundesregierung die Rolle von Israel als "Schutzmacht" der
Drusen einschätzt, nachdem die israelische Armee Militärfahrzeuge von
syrischen Regierungstruppen angegriffen hatte, sagte der Sprecher, dass
Syrien nicht "zum Spielball ausländischer Mächte" werden dürfe. Die
Souveränität Syriens müsse gewahrt werden und auch Israel müsse ein
Interesse an einer stabilen und an einem handlungsfähigen Regierung in
Syrien haben.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
hatte den Regierungstruppen zuvor die "Hinrichtung" von Zivilisten
vorgeworfen. Unter den mehr als 200 Toten sollen sich demnach auch 21
willkürlich hingerichtete drusische Zivilisten befinden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur