Bericht: Berlin lässt Afghanen aus Pakistan einreisen
Die Bundesregierung gibt ihre seit Ende April andauernde Blockade von Einreisen afghanischer Staatsbürger mit einer Aufnahmezusage für die Bundesrepublik offenbar auf. Wie die "Welt" unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, sollen bereits in den kommenden Tagen afghanische Familien nach Deutschland reisen dürfen.
Die Betroffenen wurden demnach bereits über das Ende eines in einigen
Fällen knapp zwei Jahre andauernden Behördenwirrwarrs informiert.
Nach
Informationen der Zeitung sollen sie - wenig aufsehenerregend und wie
Dutzende Male seit der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 - per
Linienflug und mit Zwischenstopp in Dubai oder Istanbul in die
Bundesrepublik einreisen. Wie viele Personen insgesamt unmittelbar vor
der Ausreise nach Deutschland stehen, blieb zunächst unklar.
Auf
Anfrage der Zeitung teilte das Auswärtige Amt mit, dass "die
verschiedenen Prüfverfahren" derzeit "wieder anlaufen" würden: "Personal
der zuständigen Behörden ist vor Ort in Pakistan, um die
Aufnahmeverfahren fortzuführen."
Der Grund für das Einlenken
Berlins sind jüngste Gerichtsentscheidungen. Wie die "Welt" vergangene
Woche berichtet hatte, droht dem Auswärtigen ein Zwangsgeld für den
Fall, dass es Afghanen mit einer Aufnahmezusage für Deutschland keine
Visa erteilt. Die Richter hatten in den vergangenen Wochen knapp zwei
Dutzend ähnlich gelagerte Eilbeschlüsse erlassen.
Die
Bundesrepublik sei "durch bestandskräftige, nicht widerrufene
Aufnahmezusagen rechtlich gebunden", hieß es zur Begründung. Geklagt
hatte unter anderem eine Juradozentin, die mit 13 Familienangehörigen in
Pakistan auf ein Visum wartet. Ob sie zu den nun Einreisenden gehört,
ist unklar.
In einigen Fällen hatte das AA zunächst beim
Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Beschwerde eingelegt, diese
dann aber teilweise zurückgezogen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur