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Guttenberg lädt Käßmann nach Afghanistan ein

Archivmeldung vom 11.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karl-Theodor zu Guttenberg Bild: CDU/CSU-Fraktion
Karl-Theodor zu Guttenberg Bild: CDU/CSU-Fraktion

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Margot Käßmann, zu einem gemeinsamen Truppenbesuch in Afghanistan noch im ersten Quartal 2010 eingeladen. Käßmann habe das Angebot angenommen, berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise.

Zudem vereinbarten der CSU-Politiker und die Kirchenfrau einen regelmäßigen Dialog zwischen den Kirchen und der Bundeswehr. So soll zu Guttenberg bald vor dem Rat der Evangelischen Kirche sprechen. Käßmann werde vor der Bundeswehr-Führungsakademie eine Rede halten. An der gesellschaftlichen Anerkenung der Bundeswehr durch die evangelische Kirche habe es "nie einen Zweifel gegeben", soll Käßmann dem Verteidigungsminister in dem Gespräch am Montag versichert haben. Käßmann hatte sich in ihrer Neujahrsansprache kritisch zu dem Afghanistan-Einsatz geäußert und war damit auf heftige Kritik aus den Unionsparteien und der SPD gestoßen.

Evangelische Theologen uneins in der Bewertung der Käßmann-Kritik

Der evangelische Theologe Richard Schröder hat die Afghanistan-Äußerungen der EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann anlässlich ihres Gesprächs mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) deutlich kritisiert. "Der Glaube an die Allmacht der Gewaltlosigkeit ist ein Aberglaube", sagte er der in Halle   erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Wenn etwa wie 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking die Panzer rollten, dann führe Gewaltfreiheit zwangsläufig zum Selbstopfer. Im Übrigen sei die den Käßmann-Äußerungen "zugrunde liegende Analyse verbesserungsfähig. Man kann dieses scharfe entweder/oder, das sie vorgenommen hat, nicht formulieren." So seien Teile Afghanistans "durchaus passabel befriedet. Und die Bevölkerung sehnt sich nicht danach, dass die Bundeswehr abzieht und die Taliban kommen." Zudem habe Deutschland ein Interesse daran, dass kein staatsfreies Gebiet entstehe, in dem Al-Qaida-Ausbildungslager unterhalte. Auch warnte Schröder vor Flüchtlingsströmen. Das Gespräch mit Guttenberg könne "Frau Käßmann zeigen, dass der Verteidigungsminister sich einen Teil ihrer Gedanken auch schon gemacht hat".  Der Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer unterstützte Käßmann hingegen ausdrücklich. "Wer, wenn nicht eine Vertreterin der Kirchen, kann und muss ungeschminkt sagen, was zur Debatte steht?", erklärte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Die militärischen Mittel führen nicht zum Frieden, sondern haben die Aussichtslosigkeit noch erhöht." Schorlemmer wandte sich in diesem Zusammenhang gegen die katholische Kirche. "Die evangelische Kirche spricht nicht vom Gemeinplatz Petersplatz, wo man einfach nur sagt: Wir sind für den Frieden, die Umwelt und das Klima. Das sind Gemeinplätze. Das kann man sich sparen. Man muss sich in die Strittigkeit begeben, ohne zu behaupten, man habe die letzte Wahrheit. Genau so hat Frau Käßmann geredet."

Quelle: Rheinische Post / Mitteldeutsche Zeitung

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