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Patenschaftsnetzwerk über Ortskräfte in Afghanistan: Gezielte Hausdurchsuchungen und Verhaftungen

Archivmeldung vom 22.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Afghanistan Wappen
Afghanistan Wappen

Foto: Bahij Virtual Academy
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das deutsche Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte ist zutiefst besorgt über die Lage der in Afghanistan verbliebenen Ortskräfte und ihrer Angehörigen. Marcus Grotian, Vorsitzender des Netzwerkes, sagte der "Heilbronner Stimme": "Insgesamt gehen wir von 5000 bis 6000 Seelen aus, Ortskräfte und ihre Familienangehörige, von denen wir zu über 1000 direkten Kontakt haben."

Grotian betonte weiter: "Derzeit erkennen wir kaum Möglichkeiten die Ortskräfte, selbst mit Visa, aus dem Land in Nachbarländer zu bekommen. Wir hoffen, das sich dies zeitnah bessert. Da sich die wirtschaftliche und psychologische Lage der Ortskräfte ständig verschlechtert, es werden gezielte Hausdurchsuchungen und Verhaftungen durch die Taliban gemeldet, und das Bankensystem ist zum Erliegen gekommen, drängen wir darauf, nun schnell den Ortskräften bei der Ausreise zu helfen." Die Lage sei prekär: "Viele Ortskräfte haben aber noch nach Monaten "auf Listen" keine Aufnahmezusagen, nur die Aussage man "sei auf Liste"". Visaträger mit allen nötigen Papieren könnten die Grenzen zu den Nachbarländern nicht passieren, so Grotian, "weil die Nachbarstaaten dies verhindern". Der Vorsitzende fragt: "Flughäfen abseits Kabuls werden durch andere Nationen zum Ausfliegen ihrer Ortskräfte mit zivilen Airlines benutzt, warum nicht für die Ortskräfte Deutschlands? Mit jedem Tag etablieren sich die Taliban weiter. Die Ausreise muss jetzt ermöglicht werden."

Marcus Grotian kritisiert außerdem: "Die Zahlen, die in den Ministerien genannt werden und wurden sind für uns oft nicht nachvollziehbar. So ging man zu Beginn der Evakuierungsoperation von 176 Ortskräften aus. Allein auf den Listen der Bundeswehr müssen sich zu dem Zeitpunkt mehr als 800 Ortskräfte und Familienangehörige befunden haben, Tausende haben sich vorher schon bei Internationalen Organisation für Migration IOM mit Gefährdungsanzeigen gemeldet. Warum diese alle offenbar zu Beginn der Evakuierung im Auswärtigem Amt unbekannt waren erschließt sich uns nicht und ist für uns ein sichtbarer weiterer Beweis, wie die bürokratischen Räder sich zwar alle überall drehen, aber nie ineinander gegriffen haben."

Grotian: Auch Zahlen von 40.000 bis 70.000, die im Zusammenhang mit Ortskräften genannt worden seien, "sind für uns darüber nicht nachvollziehbar und widersprechen den Aussagen der Regierung in Antworten auf kleine Anfragen der Vergangenheit. Egal ob mit oder ohne Angehörige komme ich da nie hin. Also hat entweder die Regierung früher falsch geantwortet oder die Zahlen sind falsch."

Quelle: Heilbronner Stimme (ots)

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