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Putin: Erster Reaktor im Iran ab Sommer in Betrieb

Archivmeldung vom 19.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: premiumpresse
Bild: premiumpresse

Der erste iranische Atomreaktor soll schon bald seinen Betrieb aufnehmen. Der Reaktor werde voraussichtlich im Sommer hochgefahren, kündigte der russische Ministerpräsident Wladimir Putin, dessen Land den Atommeiler im iranischen Buschehr baut, im südrussischen Wolgodonsk an. Bei ihrem Besuch in Moskau kritisierte US-Außenministerin Hillary Clinton den Schritt umgehend als "voreilig".

Wann das Atomkraftwerk vollständig ans Netz geht, ließ Putin bei seinen Äußerungen im Rahmen von Atomenergie-Gesprächen offen. Ein Vertreter des russischen Baukonzerns Atomstroiexport sagte nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen, der erste Reaktor solle im Juli in Betrieb gehen. Erste Testläufe werde es bereits im April geben.

Nach den Worten Clintons sendet Russland mit der Ankündigung ein falsches Signal. "Wir haben immer gesagt, dass der Iran das Recht auf die Nutzung von Atomkraft für zivile Zwecke hat", sagte Clinton. Solange Teheran aber Garantien dafür schuldig bleibt, dass es unter dem Vorwand der Stromgewinnung nicht heimlich nach Atomwaffen strebe, halte sie die Fortsetzung eines Projekts wie das Akw in Buschehr für verfrüht.

Der Bau der Atomanlage in Buschehr war noch vor der Iranischen Revolution im Jahr 1979 vom deutschen Siemens-Konzern begonnen, im Zuge des irakisch-iranischen Kriegs 1980 aber eingestellt worden. 1994 nahmen russische Ingenieure das Projekt wieder auf und wollten es zunächst bis 1999 fertigstellen. Inzwischen wurde das für den Betrieb notwendige Brennmaterial geliefert, doch verzögern "technische Probleme" nach russischen Angaben immer wieder das Hochfahren.

Die USA und ihre westlichen Verbündeten sehen das iranische Atomprogramm mit großer Skepsis. Sie verdächtigen das Land, heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Washington dringt derzeit auf härtere Sanktionen im UN-Sicherheitsrat, um Teheran zu Maßnahmen zu bewegen, die einen Missbrauch der Atomkraft verhindern sollen.

In ungewöhnlich deutlichen Worten mahnte der japanische Außenminister Katsuya Okada unterdessen die iranische Führung zum Einlenken im Atomstreit. "Der Iran hat keine Zeit mehr, er muss sich entscheiden", sagte Okada nach Gesprächen mit dem französischen Außenminister Bernard Kouchner in Tokio. Sollte Teheran eines Tages Atomwaffen besitzen, würde das Problem "unermesslich", warnte der japanische Minister weiter. Japan übernimmt im April den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat.

Quelle: premiumpresse

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