Kritik an geplantem Gipfeltreffen von Trump und Putin
Deutsche Oppositionsparteien kritisieren das ohne den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin. Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann sagte der "Rheinischen Post".
"Grundsätzlich ist es gut, dass es zu Gesprächen kommen soll. Die
Menschen in der Ukraine, die jeden Tag völkerrechtswidrigen Angriffen
durch den Aggressor Russland ausgesetzt sind, sehnen sich nach Frieden."
Sie sagte zugleich: "Wichtig ist, über die Ukraine muss mit der Ukraine
verhandelt werden."
Haßelmann fügte hinzu: "Es muss der
Grundsatz gelten, dass man nicht mit Gewalt international anerkannte
Grenzen verschieben kann. Russland darf für seinen anlasslosen,
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nicht belohnt werden. Sonst wird sich
Putin bestärkt sehen, so agieren zu können, um seine imperialistischen
Ziele zu erreichen. Er ist es, der diesen Krieg sofort beenden kann."
Die
Linken-Bundestagsabgeordnete Lea Reisner, Fraktionssprecherin für
internationale Beziehungen, sagte: "Wir dürfen nicht zurück in Zeiten,
in denen die Mächtigsten dieser Welt in kolonialer Manier über das
Schicksal ganzer Völker entscheiden - ohne auf deren Stimmen zu hören
oder ihr Recht auf Selbstbestimmung zu achten. Frieden gibt es nur mit,
nie ohne die Ukraine. Die Bundesregierung muss gemeinsam mit
internationalen Partnern dafür sorgen, dass die Zukunft des Landes nicht
zum Tauschobjekt autoritär-nationalistischer Machtpolitik zwischen
Washington und Moskau wird."
FDP-Politikerin Marie-Agnes
Strack-Zimmermann, die auch Mitglied des FDP-Präsidiums ist, sagte:
"Frieden in der Ukraine kann es nur mit der Ukraine geben, nicht über
ihren Kopf hinweg." Sie fügte hinzu: "Präsident Selenskyj nicht an den
Gesprächen zu beteiligen, ist zynisch." Strack-Zimmermann unterstrich:
"Die Bundesregierung muss, gemeinsam mit den Partnern, die Ukraine
weiter massiv mit Waffen unterstützen und diejenigen sanktionieren, die
Putins Kriegsmaschinerie noch immer mit Gas- und Ölgeldern am Laufen
halten." Sie kritisierte zugleich: "Dass Bundeskanzler Merz beim Thema
Taurus sein großes Versprechen nicht hält, schadet der Ukraine und der
Sicherheit Europas. Er muss sich schnellstmöglich an seine Worte
erinnern und Taten folgen lassen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur