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Türkischer Kulturminister greift deutsche Archäologen an

Archivmeldung vom 11.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Das Logo des Verbunds Staatliche Museen zu Berlin
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Der Archäologie-Streit zwischen der Türkei und Deutschland droht zu eskalieren. In einem "Spiegel"-Gespräch wirft Ömer Çelik, Minister für Kultur und Tourismus, deutschen Ausgrabungsleitern in der Türkei Schlamperei vor. Manche von ihnen ließen "eine wüste Landschaft" zurück – "ohne Ordnung, ohne Restauration". Andere scheiterten schon daran, das wichtige Erbe aus der Antike vor Wetter und Diebstahl zu schützen.

Einige der deutschen Ausgräber, so Çelik, gingen "unsensibel mit den wertvollen Kulturgütern" um. Noch ist unklar, ob die deutschen Archäologen mit einem Entzug ihrer Grabungslizenzen rechnen müssen. Französische Forscher zum Beispiel dürfen derzeit keine Ausgrabungen vornehmen, weil sie laut Çelik nicht "sachgerecht" gearbeitet hätten.

Çelik lobte dagegen die Leistung der japanischen und belgischen Wissenschaftler. Seit Jahren fordert die Türkei von Deutschland und anderen westlichen Ländern die Rückgabe historischer Objekte aus den dortigen Museen, die einst ohne Genehmigung aus dem Gebiet der heutigen Türkei ausgeführt worden seien.

Betroffen von den Rückführungsansprüchen sind Sammlungen des Louvre, British Museum, des New Yorker Metropolitan Museum sowie der Staatlichen Museen zu Berlin. Im "Spiegel" legt Çelik jetzt einen erweiterten Forderungskatalog gegenüber Berliner Sammlungen vor. Grundsätzlich sei es wünschenswert, dass Kulturgüter "dort gezeigt werden, wo sie herstammen".

Vom Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, fordert Çelik "eine Entschuldigung". Parzinger hatte in einem "Spiegel"-Gespräch im Dezember 2012 das Verhalten der türkischen Regierung in Bezug auf Grabungsrechte als "manchmal schon fast chauvinistisch" bezeichnet. Mit solchen Worten, so der Minister, treibe die deutsche Seite "die Verhältnisse in eine gewisse Ausweglosigkeit". Çelik: "Wenn man das macht, geht nichts mehr."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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