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"Guardian"-Chef sieht Camerons Drohungen als "billige Attacke"

Archivmeldung vom 04.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
David Cameron (2010) Bild: World Economic Forum, swiss-image.ch/Photo by Remy Steinegger / de.wikipedia.org
David Cameron (2010) Bild: World Economic Forum, swiss-image.ch/Photo by Remy Steinegger / de.wikipedia.org

Alan Rusbridger, Chefredakteur des linksliberalen "Guardian", kritisiert im Interview mit dem "Spiegel" die Drohungen des britischen Premierministers David Cameron gegen das Blatt als "billige Attacke". Cameron hatte vergangenen Montag an die "soziale Verantwortung" der Journalisten appelliert und "härtere Maßnahmen" angekündigt, sollten die Enthüllungen kein Ende nehmen.

Rusbridger dagegen sagte im Interview, die Behörden sollten dankbar sein, dass der "Guardian" mit dem Material von Edward Snowden in den vergangenen viereinhalb Monaten "äußerst verantwortungsvoll" umgegangen sei. Der Journalist rechnet dennoch damit, dass die Regierung weitere Schritte unternimmt, um die Redaktion unter Druck zu setzen. "Das wäre allerdings völlig sinnlos, weil es natürlich Kopien des Materials außerhalb Großbritanniens gibt."

Im Interview kritisierte der 59-Jährige britische Parlaments-Abgeordnete, die den "Guardian" in den vergangenen Wochen scharf attackiert hatten und beschuldigten, mit der Berichterstattung der nationalen Sicherheit zu schaden. "Nie wird erklärt, worin der Schaden genau besteht." Rusbridger sei genau wie Edward Snowden wichtig, dass eine Debatte über die Aufsicht der Geheimdienste beginne. "Die wichtigste Frage lautet: Wer überblickt und kontrolliert das alles?"

Zugleich geht der Journalist davon aus, dass auch er im Visier der Spione ist. Sein Facebook-Profil sei kürzlich wie von unsichtbarer Hand geändert worden, erzählt er. In der Rubrik mit seinen Lieblingsfilmen tauchte plötzlich "Stirb langsam" auf. In den vergangenen Monaten sei er mit Kommunikationsmitteln vorsichtiger geworden. Zu wichtigen Gesprächen nehme er sein Mobiltelefon nicht mehr mit, Nachrichten mit sensiblem Inhalt verschickt er grundsätzlich nicht mehr per E-Mail.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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