Ukraine: Debatte über Aufhebung der Reichweitenbeschränkung

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Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner hat die von Kanzler Friedrich Merz (CDU) bekannt gemachte Aufhebung der Reichweitenbeschränkung für westliche Waffen an die Ukraine kritisiert. "Ich finde solche öffentlichen Betrachtungen nicht hilfreich", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Als Charkiw angegriffen wurde, hat es mit Recht eine Ausnahme gegeben.
Insgesamt finde ich aber alles, was den Krieg ausweitet, falsch. Ich
finde es vielmehr richtig, die diplomatischen Bemühungen zu verstärken."
Stegner
fügte hinzu: "Es ist behauptet worden, man könne Putin mit
militärischen Mitteln an den Verhandlungstisch zwingen. So ist es aber
nicht gekommen. Es gibt am Ende keine Alternative zu Gesprächen."
Die
stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Agnieszka
Brugger, hat die Aufhebung begrüßt, daraus aber zugleich die Forderung
nach der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern abgeleitet. "Die
Aufhebung der Reichweitenbeschränkung im Gleichklang mit unseren
wichtigsten Partnern ist folgerichtig und eigentlich überfällig", sagte
sie dem RND. "Aber sie muss dann auch mit den konkreten Fähigkeiten
unterlegt sein. Denn nach wie vor hat die Ukraine hier nicht genug in
ihren Beständen. Das bedeutet für Deutschland, dass Kanzler Merz zu
seinem Wort steht und so schnell wie möglich die Voraussetzungen für die
Lieferung der Taurus-Marschflugkörper schafft."
Brugger weiter:
"Wladimir Putin bombt mit neuer Grausamkeit gerade jegliche
Friedensbemühungen und Gesprächsangebote in Grund und Boden. Es wäre ein
Fehler, dies tatenlos hinzunehmen. Denn jedes Zeichen von Schwäche
führt nur zu noch weiterer Eskalation durch den Kreml. Und im Rahmen des
internationalen Rechts darf sich ein Staat auch gegen einen Angriff
verteidigen, indem er militärische Ziele auf dem Territorium des
Aggressors im Rahmen des internationalen Rechts angreift. Andernfalls
hat der Aggressor enorme militärische Vorteile, und die Verteidigung
wird massiv erschwert."
Quelle: dts Nachrichtenagentur