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Nur jeder dritte Europäer würde Flüchtlinge zu Hause aufnehmen

Archivmeldung vom 16.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Berk / pixelio.de
Bild: Martin Berk / pixelio.de

An der eigenen Haustür hört die Solidarität zumeist auf: Nur jeder dritte Europäer (35 Prozent) würde einem Flüchtling für kurze Zeit ein leer stehendes Zimmer im eigenen Heim anbieten, bis dessen Papiere und Anträge abschließend bearbeitet sind. Zwei Drittel der Europäer (65 Prozent) würden dagegen kein Zimmer anbieten. Das ist das Ergebnis einer neuen Umfrage des Netzwerkes WIN/Gallup International in 14 westeuropäischen Staaten, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) vorliegt.

Bulgaren (86 Prozent), Briten (80 Prozent) und Niederländer (73 Prozent) verweigern demnach eine Notunterkunft am ehesten. Spanier (62 Prozent), Griechen (48 Prozent) und Deutsche (48 Prozent) signalisierten dagegen am häufigsten Bereitschaft, einen Schlafplatz zur Verfügung zu stellen.

Mit Blick auf die EU ist eine Mehrheit von 57 Prozent der Befragten der Ansicht, der Kontinent könnte Flüchtlingen mehr Hilfe anbieten. Doch gibt es auf der nationalen Ebene erhebliche Unterschiede: Vor allem Italiener (83 Prozent) und Griechen (87 Prozent) fordern, Europa solle mehr Unterstützung leisten. In Belgien (41 Prozent) und Frankreich (37 Prozent) unterstützen deutlich weniger Menschen diese Forderung.

In Deutschland, wo das Marktforschungsinstitut "Produkt und Markt" für die internationale Umfrage 1000 Personen interviewt hat, spricht sich mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) dafür aus, dass die EU mehr Hilfe leisten sollte. Lediglich jeder Fünfte (19 Prozent) meint, Europa sollte weniger tun. Anders sieht das Ergebnis beim Blick auf Deutschlands Engagement aus. Hier halten nur noch 21 Prozent der Bundesbürger eine Steigerung der Hilfen für angemessen. Jeweils knapp 40 Prozent meinen, das Engagement der Bundesrepublik sei genau richtig beziehungsweise solle eingeschränkt werden.

Die Umfrage erfasste auch persönliche Einstellungen und hier besonders die Haltung zu Wirtschaftsflüchtlingen. 59 Prozent der Befragten in den 14 untersuchten Ländern bejahten die Aussage, solche Flüchtlinge seien "eine Belastung für ihr Land, da sie Jobs und Wohnraum belegen und das Gesundheitssystem belasten". Nur 41 Prozent entschieden sich an dieser Stelle für die Aussage: "Sie stärken unser Land durch ihre harte Arbeit und ihre Fähigkeiten". In wichtigen Zielländern von Migranten wie Italien (42 Prozent) und Deutschland (35 Prozent) war dieser Wert besonders niedrig.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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