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Dubai zahlt nicht: U-Bahn-Projekt auf der Kippe

Archivmeldung vom 07.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bauboom in Dubai gerät ins Stocken. Bild: pixelio.de, Michaela Weber
Bauboom in Dubai gerät ins Stocken. Bild: pixelio.de, Michaela Weber

Weil Dubai die beauftragten Baufirmen im Zuge seiner finanziellen Turbulenzen nicht mehr bezahlen kann, haben die involvierten Baukonzerne die Arbeiten am Metro-Prestigeprojekt vorerst eingestellt.

Wie das Wirtschaftsblatt Nikkei unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, soll es zu massiven Zahlungsverzögerungen beim Ausbau gekommen sein. Zudem haben sich die ursprünglich veranschlagten Baukosten von umgerechnet 3,7 Mrd. Euro (rund 490 Mrd. Yen) verdoppelt - für das mit 60 Mrd. Dollar verschuldete Emirat scheinbar zu viel.

Finanzielle Probleme lösbar

"Auch wenn die Finanzmisere Dubais nicht unmittelbar abzusehen gewesen war, kommt die Wirtschaftsentwicklung nicht überraschend. Zum Beispiel sind die Immobilienpreise wegen der geringen Nachfrage massiv gesunken. Auch wurden im Jahr 2008 Mitarbeiter abgebaut", unterstreicht Werner Albeseder, geschäftsführender Gesellschafter des Kommunikations- und Finanzberaters Prime Consulting http://www.prime.co.at, gegenüber pressetext. Dem Dubai-Kenner nach wird das Emirat seine finanzielle Krise überstehen und nicht in Konkurs gehen.

"Die finanziellen Probleme sind für Dubai nicht zuletzt mit der Hilfe von Nachbaremiraten wie Abu Dhabi lösbar. Nothilfen für Dubai über zuletzt zehn Mrd. Dollar tragen aber dazu bei, dass der Einfluss Abu Dhabis in den Arabischen Emiraten und insbesondere in Dubai weiter zunimmt", schätzt Albeseder. Ein Indiz hierfür sei die plötzliche Umbenennung des erst am 4. Januar 2010 eröffneten Riesentowers Burj Dubai in Burj Khalifa, eine Hommage an den Herrscher Abu Dhabis. Die Beanspruchung weiterer Einflussfelder bleibt abzuwarten.

Seit Ende Oktober 3,6 Mrd. Euro Schulden

Obwohl die erste Linie der Dubaier U-Bahn erst im September des Vorjahres eröffnet worden war, hat das japanisch-türkische Bau-Konsortium um Obayashi, Mitsubishi Heavy Industries, Mitsubishi Corp. und Kajima die Erweiterung der Stadtbahn gestoppt. Wegen ausbleibender Zahlungen sollen die Unternehmen bereits Gespräche mit den Behörden aufgenommen haben. Diese vier hatten 2005 einen Teil des Auftrags zum Bau eines Abschnitts der Metro finanziert bekommen. Da ein Großteil jedoch noch nicht fertig ist, steht das Projekt nun auf dem Spiel.

Die neuerlichen Hiobsbotschaften der Orientmetropole am Persischen Golf kommen für viele Branchenkenner nicht überraschend und hätten sich vielmehr über Jahre hinweg abgezeichnet. So hatte Anfang Dezember 2009 auch der deutsche Baugigant Bilfinger Berger in Erwägung gezogen, sich wegen der Zahlungsdebakel in den Ländern der Golfregion aus dem Emirat Katar zurückzuziehen. Die Summe unbezahlter Rechnungen beläuft sich seit Ende Oktober 2009 auf 3,6 Mrd. Euro. 

Quelle: pressetext.austria (Florian Fügemann)

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