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Wie tief steckt Japan in der Krise?

Archivmeldung vom 13.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

In Japan finden diesen Sonntag vorgezogene Parlamentswahlen statt. Premierminister Shinzo Abe hatte das Parlament im November auflösen lassen, um sich den Kurs seiner Wirtschaftspolitik bestätigen zu lassen. Japan steckt zum Jahresende in einer Rezession, die Wirtschaft ist im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres um 0,4 bzw. 1,9 Prozent geschrumpft. Während die OECD für das Kalenderjahr 2014 noch ein Wachstum von 0,4 Prozent in Aussicht stellt, gehen japanische Institute von einem Rückgang um 0,5 Prozent aus. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage gilt Abe als Favorit.

Sorgte im Vorjahr noch die expansive Geldpolitik der Regierung für gute Stimmung, so flaute die Konjunktur 2014 zusehends ab. "Die schlechten Quartalszahlen kamen für viele überraschend. Noch Anfang November waren nahezu sämtliche Analysten von einem deutlichen BIP-Anstieg im dritten Quartal 2014 ausgegangen. Nach dieser allgemeinen Fehleinschätzung gelten auch die Prognosen für die kommenden Monate als unsicher", sagt Michael Sauermost, Japan-Experte bei Germany Trade & Invest in Tokio.

Einer der Gründe für das negative Wachstum ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer von fünf auf acht Prozent, die im April dieses Jahres beschlossen wurde. Die ursprünglich für 2015 angesetzte zweite Erhöhung von acht auf zehn Prozent ist auf 2017 verschoben worden. Mit den erhöhten Steuereinnahmen erhoffte sich die japanische Regierung, die extrem hohen Staatsschulden in den Griff zu bekommen, ohne die Wirtschaft allzu sehr zu belasten: "Japan hat eine Staatsverschuldung, die einen Anteil von 240 Prozent am BIP ausmacht. Mit der Verschiebung der zweiten Steuererhöhung rückt das Ziel in weite Ferne, bis 2020 einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen zu können", so Sauermost weiter.

Trotz des schwachen Yens bekommt Japan sein Außenhandelsdefizit auch 2014 nicht in den Griff. Die Exporte konnten nur unzureichend vom günstigen Wechselkurs profitierten. Dieser wirkte sich wiederum negativ auf die Importe des Landes aus, insbesondere bei Rohstoffen, von denen der Inselstaat hochgradig abhängig ist.

Die deutschen Ausfuhren nach Japan lagen in den ersten drei Quartalen 2014 bei rund 12,7 Mrd. Euro, das sind 1,5 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Quelle: Germany Trade and Invest (ots)

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