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IWF setzt Hilfsgelder für Griechenland vorerst aus

Archivmeldung vom 29.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Internationale Währungsfonds setzt seine Hilfszahlungen an Griechenland vorerst aus. Der IWF teilte in Washington mit, die nächste Kredittranche werde erst ausgezahlt, wenn eine neue Regierung gebildet ist. Das wird wohl frühestens nach den für den 25. Januar geplanten Neuwahlen der Fall sein.

Die Entscheidung des IWF ist eine Reaktion auf die am Montag endgültig gescheiterte Wahl eines Staatschefs im Athener Parlament.

IW-Chef Hüther hält Euro-Austritt Griechenlands für ungefährlich

Der Ökonom Michael Hüther hält einen geordneten Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone für ungefährlich: "Ich glaube, die Währungsunion könnte heute einen Austritt Griechenlands verkraften. Die Ansteckungseffekte auf andere Länder wären gering", sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) der "Welt".

"Eine griechische Regierung unter Tsipras wäre gegenüber der EU in einer schlechten Verhandlungsposition", sagte Hüther weiter. "Die Erpressbarkeit Europas ist deutlich geringer als vor drei Jahren. Andere Länder wie Irland und Portugal haben sich aus der Krise gearbeitet, und es gab institutionelle Fortschritte wie die Banken-Union." Die griechische Bevölkerung werde sich bei dem Wahlgang "dreimal überlegen, ob sie einen anderen Weg einschlagen will", so der Ökonom. "Bei einem Euro-Austritt droht dem ganzen Land eine gewaltige Verarmung und der Austritt aus der EU."

Koalitionspolitiker warnen Griechenland vor Bruch mit Geldgebern

Führende Politiker aus Union und SPD haben Griechenland angesichts der bevorstehenden Neuwahlen vor einem Bruch mit den internationalen Geldgebern gewarnt. "Die griechische Bevölkerung hat nun ihr Schicksal selbst in der Hand und wird souverän über den künftigen Kurs des Landes entscheiden", sagte Carsten Schneider, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, dem "Handelsblatt". Allerdings müsse sich auch jede neue Regierung der Realität stellen. "Ohne Hilfe von außen ist Griechenland angesichts des Schuldenstandes nicht handlungsfähig", sagte der SPD-Finanzexperte. Die Verhandlungen mit der Troika aus EU, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) müssten deshalb weitergehen, "andernfalls wäre das Land bald zahlungsunfähig". "In Griechenlands eigenem Interesse muss der Reformkurs fortgesetzt werden", betonte Schneider.

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Ralph Brinkhaus (CDU), zeigte sich über die Entscheidung in Athen verärgert. "Das ist unglaublich ärgerlich", sagte er dem "Handelsblatt". Griechenland sei in vielen Bereichen gut unterwegs gewesen. "Jetzt werden wir - egal wie die Parlamentswahl ausgeht - wieder einmal viel Zeit für die nächsten Reformschritte verlieren", so der CDU-Finanzexperte. Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Norbert Barthle (CDU), forderte von einer neuen Athener Regierung, die Reformauflagen einzuhalten. "Die griechische Bevölkerung weiß, dass man Verträge nicht einfach aufkündigen kann", sagte Barthle. Die griechische Forderung nach einem Schuldenerlass wies der CDU-Haushaltsexperte zurück. "Ein Schuldenschnitt kommt überhaupt nicht infrage", sagte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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