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Lettland hält trotz Euro-Krise am Beitritt zur Gemeinschaftswährung fest

Archivmeldung vom 13.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Valdis Dombrovskis Bild: World Economic Forum / Photo by Youssef Meftah
Valdis Dombrovskis Bild: World Economic Forum / Photo by Youssef Meftah

Der lettische Premierminister Valdis Dombrovskis hält trotz Euro-Krise am Ziel des Euro-Beitritts der Baltenrepublik fest und verteidigt die europäische Gemeinschaftswährung. "Die gegenwärtige Stimmung, als ob das Jüngste Gericht vor der Tür stehe, ist übertrieben. Wir wären besser dran, wenn wir uns auch wieder auf die Chancen des Euro besinnen", sagte der Regierungschef der Baltenrepublik, die den Euro ab 2014 übernehmen möchte, der "Welt" (Dienstagausgabe). "Die Krise ist ein ernsthafter Test, aber sie bedeutet nicht, dass die Eurozone unbedingt auseinanderbrechen wird oder nicht mehr wert ist, ihr beizutreten."

Zwar könne er verstehen, dass viele Europäer und die Mehrheit der Letten gegenüber dem Euro zunehmend skeptisch seien - doch sie seien es "meistens aus den falschen Gründen. Sie geben dem Euro die Schuld an etwas, was in Wahrheit eine Krise vernünftiger Haushaltspolitik ist, in einigen Fällen auch eine Bankenkrise". Nicht die Gemeinschaftswährung sei Schuld an den aktuellen Problemen in Europa, sondern "ein Mangel an Ausgabendisziplin und Missmanagement". So habe die nicht konsistente Anwendung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes selbst "Deutschland und Frankreich erlaubt, zu gewissen Zeiten das erlaubte Höchstmaß von drei Prozent Haushaltsdefizit nicht einzuhalten, und ähnliches mehr. Ich bin überzeugt, dass die Europäer ohne den Euro jetzt die gleichen oder noch größere Probleme vor sich hätten", sagte der Regierungschefs des Landes, das nach der weltweit schärfsten Rezession 2008 und 2009 nur dank Milliardenkredite der EU und des Internationalen Währungsfonds überlebt und das bisher schärfste Sparprogramm in der EU verfolgt. Auch in der EU würden "Haushaltsdefizite, wachsende Staatschulden, unzureichende fiskalische Koordination in der EU und das Fehlen von Kontrollen jetzt angegangen und gelöst, obwohl das nicht einfach wird. Aber ich glaube, die Europäer haben während der Krise ihre Lektion gelernt und werden nun die Stabilitätsregeln strikt befolgen." Dem lettischen Regierungschef zufolge bleibe es für eine kleine, exportorientierte Wirtschaft wie die lettische von Vorteil, mit dem Euro mehr Berechenbarkeit für eigene Firmen und ausländische Investoren zu schaffen. "Außerdem sind wir zu klein und noch nicht weit genug entwickelt, um uns für unsere weitere Entwicklung nur auf eigene Ersparnisse verlassen zu können. Dafür brauchen wir die internationalen Finanzmärkte", so Dombrovskis weiter. Er wurde im Oktober im Amt bestätigt. Dombrovskis sagte, ein Bailout hoch verschuldeter Euroländer sei kein "Geschenk. Das Geld wird auf dem Finanzmarkt aufgenommen, und die gesamte Schuld muss vom Empfänger zurückgezahlt werden." Das Aushandeln einer Ausstiegsklausel aus dem Euro, wie es der tschechische Präsident Vaclav Klaus kürzlich von seiner Regierung forderte, sei für Lettland keine Option.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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