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Wegen Konflikt mit deutscher Außenpolitik: Marokko ruft Botschafterin aus Berlin zurück

Archivmeldung vom 07.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Nasser Bourita
Nasser Bourita

Foto: Mohamed Abbassi
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Königreich Marokko will nach DPA-Angaben wegen des Dissens mit der deutschen Außenpolitik seine Botschafterin in Berlin zu Konsultationen zurückrufen. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Dieser Schritt soll mit dem Streit um die Westsahara verbunden sein, die Rabat für sich beansprucht. „Die Bundesrepublik Deutschland hat wiederholt feindselig gegen die höheren Interessen des Königreichs Marokko gehandelt“, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur MAP am Donnerstag das Außenministerium.

Ein weiterer Grund könnte der Ausschluss Marokkos von der Berliner Libyen-Konferenz im Januar 2020 gewesen sein. Marokko von derlei Treffen auszuschließen, sei unangemessen, hieß es im MAP-Bericht. All das könnte die regionale Rolle Marokkos beeinflussen, insbesondere im Libyen-Konflikt.

Das Auswärtige Amt in Berlin bezeichnete diesen Schritt als überraschend. Man sei nicht vorab darüber informiert worden, und die Vorwürfe seien nicht nachvollziehbar. „Wir sind umso mehr überrascht von dieser Maßnahme, als dass wir uns mit der marokkanischen Seite in konstruktiver Weise um die Beilegung der Krise bemühen“, hieß es aus dem Ministerium. Die Behörde soll um eine Erklärung gebeten haben.

Abbruch der Beziehung zu deutscher Botschaft

Am Sonntag wurde zudem berichtet, dass Marokko die Beziehungen zur deutschen Botschaft in Rabat aussetzen wollte. Der Schritt wurde in einem Schreiben des Außenministers des Landes, Nasser Bourita, an die Bundesregierung angekündigt, das die marokkanische Nachrichtenseite „Medias24“ veröffentlichte. Als Grund wurden „tiefe Missverständnisse“ zu „grundlegenden Fragen des Königreichs Marokko“ genannt. Eine offizielle Mitteilung von marokkanischer Seite gab es zunächst nicht.

Auf der Webweite des Auswärtigen Amtes werden die Beziehungen mit Marokko als „traditionell eng, freundschaftlich und spannungsfrei“ bezeichnet. Es gibt aber auch mehrere Streitpunkte zwischen beiden Ländern, wie beispielsweise die einseitige Anerkennung der Souveränität Marokkos über die Westsahara durch die USA, was von der Bundesregierung stark kritisiert wurde.

Westsahara war bis 1975 spanische Kolonie und wurde dann größtenteils von Marokko besetzt und annektiert."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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