Pistorius unterstützt Polens Vorgehen nach Drohnenvorfall
Nach dem Drohnenvorfall in Polen unterstützt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) das Vorgehen der polnischen Regierung. "Wir kooperieren mit den Polen bei der Konsultierung nach Artikel 4", sagte er am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag. "Wir unterstützen dieses Vorgehen, weil wir es für richtig halten." Hier müssten Signale gesetzt werden.
Nach dem Abschuss von mehreren russischen Drohnen hatte Polen zuvor
Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragt. Artikel 4
regelt einen förmlichen Konsultationsmechanismus, wenn nach Auffassung
eines Mitgliedstaats die Unversehrtheit des Gebiets, die politische
Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist.
Mit
Blick auf den Vorfall sagte Pistorius, dass die Drohnen "offensichtlich
von belarussischem Gebiet aus auf ihren Weg geschickt worden sind". Es
gebe keine Anlässe zu vermuten, dass es sich hier um
Kurskorrektur-Fehler oder dergleichen handele. "Diese Drohnen sind ganz
offenkundig gezielt auf diesen Kurs gebracht worden. Um in die Ukraine
zu fliegen, hätten Sie diesen Weg nicht fliegen müssen."
Die
Drohnen seien offenkundig auch entsprechend munitioniert gewesen. "Es
hätte also auch jederzeit etwas passieren können", so Pistorius. Das
zeige, dass man eine ständige Bedrohung durch Provokationen russischer
Streitkräfte erlebe - im baltischen Luftraum, in der Ostsee, im Wasser,
aber eben auch in Mitteleuropa durch hybride Angriffe oder eben durch
Flüge.
Quelle: dts Nachrichtenagentur