EU-Kommission legt Vorschlag für Ostsee-Fangquoten 2026 vor
Die Europäische Kommission hat ihren Vorschlag für die Fischfangmöglichkeiten in der Ostsee im Jahr 2026 angenommen. In diesem werden die zulässigen Gesamtfangmengen (TAC) und Quoten für die zehn von der EU bewirtschafteten Bestände festgelegt, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte.
Der Vorschlag spiegele die jüngsten wissenschaftlichen Bewertungen des
Internationalen Rates für Meeresforschung wider und stehe im Einklang
mit dem mehrjährigen Bewirtschaftungsplan 2016 für Dorsch, Hering und
Sprotte.
Die Kommission schlägt vor, die TAC für Lachs im
Finnischen Meerbusen um ein Prozent zu erhöhen und gleichzeitig die
Quoten für Hering und Sprotte in der mittleren Ostsee beizubehalten. Im
Gegensatz dazu schlägt sie Kürzungen für mehrere Bestände vor:
Bottnischer Hering (-62 Prozent), Hering im Rigaer Meerbusen (-17
Prozent), Scholle (-3 Prozent), Lachs im Hauptbecken (-27 Prozent) und
unvermeidbare Beifänge von Dorsch in der westlichen Ostsee (-84
Prozent), Dorsch in der östlichen Ostsee (-63 Prozent) und Hering in der
westlichen Ostsee (-50 Prozent).
Die Ostsee stehe vor kritischen
ökologischen Herausforderungen wie dem Verlust an biologischer
Vielfalt, Eutrophierung und Überfischung, so die Kommission. In dem
vorgelegten Vorschlag werde das Engagement der EU bekräftigt, die Ziele
für den höchstmöglichen Dauerertrag zu erreichen, um die ökologische
Widerstandsfähigkeit mit den Lebensgrundlagen der Ostseefischer in
Einklang zu bringen.
Um diesen Übergang zu unterstützen, werde
der Europäische Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds und der
Europäische Sozialfonds Plus Unterstützung durch Programme zur
vorübergehenden Einstellung und Kompetenzentwicklung leisten.
"Ich
bin besorgt über den schlechten Zustand der Ostseefischbestände und die
Auswirkungen, die dies auf die lokalen Fischer hat", sagte Costas
Kadis, EU-Kommissar für Fischerei und Ozeane. Zu viele Fischbestände
stünden kurz vor dem Zusammenbruch und das Ökosystem verschlechtere
sich. "Wir müssen die EU-Rechtsvorschriften vollständig umsetzen und
Maßnahmen auf allen Ebenen und in allen Politikbereichen ergreifen, oder
diese Situation wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen." Die
Fischbestände müssten wieder aufgebaut und das Ökosystem in der Ostsee
gestärkt werden. "Dies muss eine gemeinsame Anstrengung sein", so Kadis.
Quelle: dts Nachrichtenagentur