EU-Kommission muss sich Misstrauensvotum im EU-Parlament stellen
Die EU-Kommission um Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU/EVP) muss sich einem Misstrauensantrag im EU-Parlament stellen. Entsprechende Medienberichte hat am Mittwochabend der Initiator des Antrags, ein rumänischer Abgeordneter der rechtspopulistischen EKR-Fraktion, bestätigt. Um die gesamte Kommission zum Rücktritt zu zwingen, wäre eine Zweidrittelmehrheit der 720 Abgeordneten nötig.
Parlamentspräsidentin Roberta Metsola (EVP) informierte am Abend die
Fraktionen über den Antrag, der von 79 Mitgliedern des EU-Parlaments
eingebracht worden war und damit das nötige Quorum von mindestens zehn
Prozent der EU-Parlamentarier erreicht hatte. Die Abgeordneten werfen
von der Leyen Missmanagement während der Coronakrise vor.
Seit
der Einreichung laufen nun zwei Fristen: Bis über den Antrag abgestimmt
werden kann, müssen 24 Stunden vergehen. Nach spätestens 72 Stunden muss
allerdings über den Misstrauensantrag entschieden werden.
Bislang
war noch nie ein Misstrauensantrag gegen die EU-Kommission erfolgreich.
1999 wurde damit jedoch ein so hoher öffentlicher Druck ausgelöst, dass
die Kommission Jacques Santer freiwillig zurücktrat.
Quelle: dts Nachrichtenagentur