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Putin wird durch Ryanair-Vorfall an Morales-Zwischenlandung erinnert

Archivmeldung vom 29.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Bild: Screenshot Youtube
Bild: Screenshot Youtube

Nach der erzwungenen Zwischenlandung eines Passagierflugzeugs in Minsk hat der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit seinem weißrussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko in Sotschi an die erzwungene Landung von Boliviens Ex-Präsidenten Evo Morales im Jahr 2013 erinnert.

„Das Flugzeug des Präsidenten von Bolivien hat man einmal landen lassen. Der Präsident wurde aus dem Flugzeug herausgebracht – und nichts, Stille“, so Putin.Lukaschenko stimmte ihm daraufhin zu. Der weißrussische Staatschef sagte, er werde Putin ‚einige Dokumente‘ im Zusammenhang mit dem Vorfall um Ryanair zeigen.

Der damalige bolivianische Staatspräsident Evo Morales war 2013 zu Besuch in Russland. Vor seiner Rückreise kamen Gerüchte auf, der von den USA gesuchte Whistleblower Edward Snowden werde an Bord der Präsidentenmaschine sein. Snowden hielt sich zu diesem Zeitpunkt im Transitbereich eines Moskauer Flughafens auf. Das bolivianische Staatsflugzeug musste schließlich den Rückflug nach La Paz unterbrechen und in Wien zwischenlanden, denn Frankreich, Spanien und Portugal hatten ihren Luftraum für die Maschine gesperrt.

Ryanair-Vorfall in Minsk

Die weißrussischen Behörden hatten am Sonntag eine Maschine der irischen Fluggesellschaft Ryanair auf dem Weg von Athen nach Vilnius mit Hilfe eines Kampfjets zur Landung in der Hauptstadt Minsk gebracht – angeblich wegen einer Bombendrohung. Nach EU-Angaben waren 171 Menschen an Bord, darunter Roman Protassewitsch, Gründer des Telegram-Accounts Nexta, der in Weißrussland als extremistisch eingestuft worden ist. Protassewitsch und seine Freundin wurden bei der Kontrolle ihrer Dokumente festgenommen. Gegen den Blogger wurde ein Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen der Organisation von Massenunruhen. Nun droht ihm eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

Das Vorgehen der weißrussischen Behörden löste im Westen massive Kritik aus. Die EU-Staaten haben diese Woche ein umfangreiches Sanktionspaket gegen die ehemalige Sowjetrepublik vereinbart. Unter anderem sollen Luftraum und Flughäfen der EU für belarussische Fluggesellschaften gesperrt werden. "

Quelle: SNA News (Deutschland)


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