WFP-Deutschland kritisiert Kürzungen bei humanitärer Hilfe
Archivmeldung vom 30.07.2025
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Der Deutschland-Direktor des UN-Welternährungsprogramms (WFP), Martin Frick, kritisiert die Kürzungen bei der humanitären Hilfe im Bundeshaushalt scharf. "Deutschland fährt sein globales Engagement zurück - ausgerechnet in einem Moment, in dem die Welt unsere Unterstützung am dringendsten braucht", sagte Frick der "Rheinischen Post".
Der Haushaltsentwurf für 2026 sende ein verheerendes Signal: "Angesichts
wachsender Hungerkrisen weltweit wird die Handlungsfähigkeit
internationaler Organisationen wie des Welternährungsprogramms zunehmend
beschnitten."
Der deutsche WFP-Chef sagte: "Das sind keine
abstrakten Zahlen. Das sind gekappte Lebenslinien für Menschen in akuter
Not. Deutschlands internationale Glaubwürdigkeit gründet auf
Verlässlichkeit und Verantwortung. Ein Rückzug aus dieser Verantwortung
verschärft nicht nur humanitäre Krisen weltweit - er gefährdet auch
Deutschlands eigene sicherheitspolitische Resilienz und Stabilität."
Der
haushaltspolitische Sprecher der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, warnte
unterdessen vor drastischen Einschnitten in den Sozialstaat. Er sagte
der Zeitung: "Dass Finanzminister Klingbeil nun angesichts seines
historischen Haushaltslochs im FDP-Stil den Rotstift anzusetzen droht,
zeigt: Der Sozialstaat ist mit dieser Koalition bedroht wie seit
Jahrzehnten nicht."
Weiter forderte Bartsch: "Statt harter
Sozial- und Rentenkürzungen, wie sie zum Beispiel Wirtschaftsministerin
Reiche fordert, braucht das Land eine gerechte Steuer- und
Abgabenreform. Deutschland hat so viele Superreiche wie nie zuvor. Unser
Problem ist nicht fehlendes Geld, sondern eine skandalöse
Ungleichverteilung." Wenn Klingbeil "die Wiederbelebung der
Vermögensteuer sowie eine Reform der Erbschaft- und Schenkungssteuer"
angehen wolle, könne er auf die Unterstützung der Linken zählen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur