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Frankreichs Europastaatssekretär Beaune sieht Reaktion auf Nawalny-Anschlag als "Test für Europa"

Archivmeldung vom 07.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kürzlich in Moskau... (Symbolbild)
Kürzlich in Moskau... (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der französische Europastaatssekretär Clément Beaune sieht in einer gemeinsamen Reaktion Europas auf den Giftanschlag gegen den russischen Oppositionellen Alexej Nawalny einen "Test für Europa". Von den russischen Behörden forderte er im Exklusiv-Interview bei phoenix eine transparente Aufklärung und droht andernfalls mit Maßnahmen.

"Für Europa ist das tatsächlich ein Test, denn wir müssen gegenüber Moskau gemeinsam auf diese Transparenz pochen und gleichzeitig über Maßnahmen nachdenken, sollte das nicht passieren oder sollte es am Ende Verantwortlichkeiten beim russischen Staat geben für diesen wirklich schwerwiegenden Fall", erklärte der neu ins Amt berufene Staatssekretär für europäische Angelegenheiten Beaune.

Eine mögliche Reaktion sei die Beendigung des Projekts Nord Stream 2, dem die französische Regierung von Beginn an kritisch gegenübergestanden hat. "Unsere Grundüberzeugung in Frankreich ist dabei immer die Unabhängigkeit und Souveränität Europas", so Beaune. "Deshalb hatten wir von Anfang an Zweifel an Nord Stream 2." Wichtig sei jedoch, dass Europa seine Positionierung gegenüber Russland eigenständig und vereint vornehme - Einmischungen von außen lehnt er ab. "Denn es ist nicht Sache der Amerikaner, das zu entscheiden", so Beaune. "Das müssen wir untereinander besprechen - und mit Russland."

Die Energiepolitik Europas sieht der Staatssekretär vor weitere Herausforderungen gestellt. So erhebe die türkische Regierung Ansprüche auf Gasvorkommen im Mittelmeerraum. Darin sieht Beaune den Versuch des türkischen Präsidenten Erdogan, die "Grenzen Europas auszutesten". Es sei maßgeblich, so der Europastaatssekretär, dass die Europäer "Griechenland und Zypern unterstützen." Denn, so Beaune, "wenn Europa irgendeinen Sinn macht, dann müssen wir Mitgliedsstaaten bei Bedrohungen unterstützen."

Für die deutsch-französische Europapolitik findet Beaune lobende Worte: "Wir erleben derzeit eine deutsch-französische Europapolitik, die seit dem Beginn der Präsidentschaft von Emmanuel Macron, also seit drei Jahren, nie so gut funktioniert hat." Auch mit Blick auf die Corona-Pandemie und die deutsch-französische Initiative zur Bewältigung der Krise zeigte sich Beaune optimistisch, dass die gemeinsame Politik sich positiv weiterentwickeln werde. Denn gerade in der Krise hätten die Länder Ergebnisse erreicht, die noch vor Monaten unerreichbar schienen.

Quelle: PHOENIX (ots)


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