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Zeitung: Polnische Berater der Vertriebenen-Stiftung erwägen Rückzug

Archivmeldung vom 19.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Manfred Kittel (2013)
Manfred Kittel (2013)

Foto: Mef.ellingen
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die polnischen Mitglieder des Wissenschaftlichen Beraterkreises der Bundesstiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung", Piotr Madajczyk aus Warschau und Krzysztof Ruchniewicz aus Breslau, erwägen offenbar einen Rückzug aus dem Gremium, sollte der umstrittene Stiftungs-Direktor Manfred Kittel im Amt bleiben. Das berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf führende Mitglieder des Kreises. Beide hätten sich in der heimischen Presse von Anfang an vorwerfen lassen müssen, Verräter der nationalen Sache zu sein. "

Wenn Kittel im Amt bleibt, kann es sein, dass es unter polnischen Mitgliedern Rücktritte gibt." Kittel wird der "Frankfurter Rundschau" zufolge vorgeworfen, den 15-köpfigen Kreis über zwei Ausstellungen nicht konsultiert zu haben. Zudem seien diese Ausstellungen einseitig zugunsten der Vertriebenen ausgefallen. "Der Beraterkreis ist die Lebensversicherung des Direktors", sagte ein Mitglied der "Frankfurter Rundschau". "Und die hat er gekündigt."

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), der sich für die Stiftung auch gegen parteiinterne Widerstände stark gemacht hatte, um Versöhnung zu bewirken, sagte der "Frankfurter Rundschau": "Ich bin über die aktuellen Vorgänge beunruhigt. Den Wissenschaftlichen Beraterkreis zu umgehen, war ein schwerer Fehler des Stiftungsdirektors, der auch sonst nicht nur glücklich agiert hat. Denn dieser Kreis ist ganz wichtig für das Gelingen." Er fügte aber hinzu: "Das Gesamtprojekt wird dadurch nicht gefährdet. Es hängt nicht an einer einzelnen Person."

Der Vorsitzende des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Martin Schulze Wessel, sagte der "Berliner Zeitung" dazu: "Wissenschaftliche Beraterkreise sind dazu da, dass man sie hört." Das gelte vor allem für eine Ausstellung, die politische Brisanz habe. "Die Berater aus dem In- und Ausland haben ja auch ihren guten Namen in die Waagschale geworfen, um diese Ausstellung zu unterstützen. Wenn sie nicht gehört werden, funktioniert das ganze Modell nicht."

Schulze Wessel warf Kittel zudem mit Blick auf eine von zwei Ausstellungen vor, "dass dem Teil, der am Ende nicht gezeigt worden ist über die Vertreibung der Deutschen aus Polen, der nötige historische Kontext fehlt. Die Zusammenhänge der Vertreibung, die sich aus dem Zweiten Weltkrieg ergeben, werden nicht dargestellt. Wenn Kittel an einem solchen Punkt wiederum eine Einseitigkeit unterläuft, ist das ein befremdlicher Vorgang."

Die federführende Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) wird sich am Donnerstag mit Mitgliedern des Beraterkreises treffen, um über Kittels Zukunft zu beraten, schreibt die Zeitung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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