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Kauder warnt: Ägypten droht weitere Radikalisierung

Archivmeldung vom 15.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Volker Kauder (2010)
Volker Kauder (2010)

Foto: Dirk Vorderstraße
Lizenz: CC-BY-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) warnt vor einer islamistischen Radikalisierung in Ägypten und der Gefahr für die dort lebenden Christen: "Ägypten droht eine weitere Radikalisierung", sagte Kauder der "Welt". "Die koptischen Christen machen sich darüber größte Sorgen. Denn sie sind schon jetzt das Opfer vieler Eruptionen von Gewalt."

Erst in der vergangenen Woche hatten Extremisten einen Anschlag auf die Sankt-Markus-Kathedrale in Kairo verübt; zwei Menschen starben. Zur volatilen Lage in Ägypten trage die Politik der Regierung von Präsident Mohammed Mursi bei, sagte Kauder: Die Menschen erlebten täglich, "dass die Muslimbrüder von Präsident Mursi weder die Sicherheitslage noch die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern in den Griff kriegen. Es könnte gut sein, dass sich die Bürger bei den Parlamentswahlen von ihnen abwenden." Nutznießer könnten "aber am Ende nicht die moderaten Kräften sein, sondern die Salafisten, also die radikal-islamische Bewegung", warnte Kauder.

Er sei erst vor einigen Wochen wieder in Kairo gewesen und habe mit koptischen Christen und säkularen Bürgern gesprochen. "Sie haben alle nur noch ein einziges Thema: ihre Sicherheit und die ihrer Familien. Auf dem Tahrir-Platz, der zentralen Proteststätte in Kairo, müssen Frauen heute Angst haben, dass ihnen die Haare abgeschnitten werden oder sie sogar vergewaltigt werden – das kann so keinesfalls bleiben."

Auf die Frage, ob Mursi die koptischen Christen überhaupt beschützen wolle, antwortete Kauder: "Nun, man muss sich schon fragen: Wenn die Markus-Kathedrale, also die zentrale Kirche in der Hauptstadt, von den Sicherheitskräften nicht gegen den Mob geschützt werden kann, wie sollen dann andere, kleinere Kirchen überall geschützt werden? Die Kopten machen sich Sorgen gerade vor ihrem Osterfest."

Gleichwohl glaubt Kauder, dass Mursi inzwischen die internationale Kritik – auch aus Deutschland – deutlicher wahrnehme: "Ich glaube, Präsident Mursi spürt diesen Druck. Nicht zufällig hat er kürzlich mit dem Papst der Kopten ein öffentliches Gespräch geführt – was für einen Muslimbruder lange noch völlig undenkbar war." Der Unionsfraktionschef setzt sich seit Jahren für verfolgte Christen ein. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er das Buch "Verfolgte Christen. Einsatz für die Religionsfreiheit".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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