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Südtirol: Rom will Italienisch-Pflicht für deutsche Volksgruppe

Archivmeldung vom 20.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bild von kurt duschek auf Pixabay, Montage AUF1 / Eigenes Werk
Bild: Bild von kurt duschek auf Pixabay, Montage AUF1 / Eigenes Werk

Die Regierungspartei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) hat in Rom einen Gesetzentwurf eingebracht. Dieser sieht Italienisch als alleinige, verpflichtende Amtssprache im ganzen Staatsgebiet vor. Für die deutschen Südtiroler ein klarer Angriff auf ihr Recht auf Muttersprache. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Die Partei der Brüder Italiens unter Giorgia Meloni gilt als besonders südtirolfeindlich. Mehrfach hatte die italienische Ministerpräsidentin lautstark gegen die deutsche Volksgruppe Stellung bezogen. 2015 forderte sie jene Südtiroler, die sich nicht zu Italien bekennen wollten, sogar auf, das Land in Richtung Österreich zu verlassen. Nun hat ihr Parteikollege, der Senator Roberto Menia, einen Gesetzentwurf eingebracht, der erneut zeigt, was sich Südtirol von Rom erwarten kann.


Südtirols Kampf um deutsche Sprache und Identität

Südtirol ist seit über 1.200 Jahren mehrheitlich deutsch besiedelt. 1918 wurde das Land von Italien besetzt. Es folgten viele Jahre der systematischen Italienisierung - also der kulturellen, sprachlichen und ethnischen Überfremdung. Seit 1972 ist die deutsche Sprache in Südtirol der italienischen rechtlich gleichgestellt. Die Grundlage dafür bildet das sogenannten Zweite Autonomiestatut. Vorausgegangen waren der Südtiroler Autonomie zahlreiche Anschläge, die auf die Gefahren des ethnokulturellen Völkermordes aufmerksam machen sollten.  

Angriff auf deutsche Volks- und Sprachgruppe

Angriffe auf die deutsche Volksgruppe in Südtirol haben in Rom somit eine lange Tradition. Der aktuelle Gesetzesentwurf widerspricht dabei klar dem Zweiten Autonomiestatut. Seit 1972 haben alle deutschen Südtiroler das Recht, in öffentlichen Ämtern ihre Muttersprache zu sprechen. Dies umfasst Gemeinden und Provinz ebenso wie Gerichte, Post oder Polizei.

Ein Umstand, den Fratelli d’Italia-Senator Roberto Menia ändern möchte. In seinem Gesetzentwurf wird die deutsche Sprache in Südtirol sogar als Gefahr für das Italienische abgetan. Eine Verkehrung der Realität. Denn die Italienisierung der öffentlichen Behörden in Südtirol schreitet weiter voran. Etwa in Krankenhäusern. So wurden zahlreiche Südtiroler Pfleger im Rahmen der Corona-Impfpflicht gekündigt. Ihre Stellen wurden durch Süditaliener ohne ausreichende Deutschkenntnisse nachbesetzt.

Italienisch-Pflicht in Südtirol: Kolonialistische Tradition

Menias Italienischpflicht erinnert dabei stark an die faschistische Parole „Qui si parla italiano!“ (Hier wird Italienisch gesprochen) Diese wurde im Rahmen der italienischen Kolonisierung überall in Südtirol angebracht.

Bis heute ist der Kampf um die deutsche Muttersprache in Südtirol lebendig. Gerade im Umgang mit Behörden, die den Südtirolern dieses Recht oft vorenthalten wollen. Würde Menias Gesetzentwurf angenommen, wäre dies ein weiterer großer Schritt auf dem Weg zur kulturellen Zerstörung der Alpenregion.

Politiker hoffen auf Schutzmacht Österreich

Die Südtirolerin Gudrun Kofler, die für die FPÖ im Nordtiroler Landtag sitzt, nimmt daher die österreichische Regierung in die Pflicht. „Wenn Österreich seit der Jahrtausendwende jemals als Schutzmacht gefragt war, dann jetzt. Österreich muss jetzt seine Stimme erheben.“ Eine Haltung, die auch der Südtirolsprecher der FPÖ, Peter Wurm, unterstützt. „Mit diesem Vorstoß aus Rom haben wir nun ein weiteres, sehr schlagkräftiges Argument für die Doppelstaatsbürgerschaft für Süd-Tiroler. Damit können wir die Süd-Tiroler als österreichische Minderheit wirklich vor solchen Übergriffen schützen.“

Quelle: AUF1.info

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