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Kauder beklagt Christenverfolgung in Ägypten

Archivmeldung vom 08.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Volker Kauder (2010) Bild: Dirk Vorderstraße / de.wikipedia.org
Volker Kauder (2010) Bild: Dirk Vorderstraße / de.wikipedia.org

Unionsfraktionschef Volker Kauder hat die Behandlung von Christen in Ägypten beklagt und Kairo mit Konsequenzen gedroht. "In Ägypten verschlechtert sich die Lage der Christen gerade rapide", sagte Kauder der "Welt am Sonntag". "Acht Millionen christliche Kopten leben dort und siebefürchten mehr und mehr, dass sie ihren Glauben bald nicht mehr in ihrem Heimatland leben können. Das ist dramatisch."

Kauder drohte damit, die Werbung für den ägyptischen Tourismus einzustellen. Er habe dem Vorsitzenden der Partei der Muslimbrüder in Ägypten schon erklärt, dass "wir zum Beispiel nicht für den Tourismus in Ägypten werben können, wenn dort nicht sichergestellt ist, dass man unbehelligt am Sonntag in die Kirche gehen kann".

Kauder kündigte für den Anfang des kommenden Jahres eine Reise nach Ägypten an. "Ich will mit der neuen ägyptischen Regierung unter Präsident Mursi sprechen", sagte Kauder. "Ich glaube noch immer, dass eine vernünftige Lösung möglich ist. Obwohl ich schon feststelle, dass Präsident Mursi immer häufiger versucht, die radikalen Vorschläge der Muslimbrüder umzusetzen." Die Muslimbrüder und die noch radikaleren Salafisten wollten in der neuen ägyptischen Verfassung den Satz stärker betonen, die Grundlage des Rechtssystems sei die Scharia. "Die Anwendung der Scharia verhindert aber wahre Religionsfreiheit. Er diskriminiert auch die Frauen und schränkt andere Rechte ein", so Kauder. Die Entwicklung in Ägypten sei kein Einzelfall, sondern drohe auch in anderen moslemischen Ländern: "Die Religionsfreiheit wird weltweit durch den Islamismus bedroht. Überall dort, wo muslimische Extremisten die Mehrheit haben, wird es für andere Religionen schwierig", sagte er.

Zehntausende demonstrieren vor Präsidentenpalast in Kairo

In Ägypten halten die Massenproteste gegen Präsident Mohammed Mursi auch am Freitag weiter an. Vor dem Präsidentenpalast in Kairo versammelten sich zehntausende Oppositionelle, einigen Demonstranten gelang es, die Stacheldrahtbarrieren der Sicherheitskräfte zu durchbrechen. Medienberichten zufolge sei die Lage angespannt, aber bislang friedlich. Die ägyptische Opposition hatte zuvor das Gesprächsangebot Mursis abgelehnt, dass dieser in einer Fernsehansprache am Donnerstagabend gemacht hatte. Die Oppositionellen sind gegen den Verfassungsentwurf des Präsidenten. Zudem verlangen sie, dass Mursi seine zuletzt erweiterten Machtbefugnisse wieder zurück nimmt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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