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US-Politologe: Israels Siedlungspolitik gefährlicher als eine iranische Bombe

Archivmeldung vom 11.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karte Ostjerusalems; die blauen Punkte stellen israelische Siedlungen auf Palästinensergebiet dar. Bild: Kordas /
Karte Ostjerusalems; die blauen Punkte stellen israelische Siedlungen auf Palästinensergebiet dar. Bild: Kordas /

Die Besatzung der Palästinensergebiete und der Ausbau der jüdischen Siedlungen bedrohen laut dem US-Politologen Peter Beinart Israels Fortbestand als demokratischer Staat. "Eine iranische Bombe wäre eine ernste, aber keine existenzielle Bedrohung. Israel ist hingegen in seiner Existenz als demokratischer Staat bedroht, wenn es sich nicht aus den besetzten Gebieten zurückzieht", sagte der New Yorker Politikprofessor im Interview mit dem Magazin "Stern".

Der Politologe und orthodoxe Jude fordert eine Kennzeichnung von Produkten, die aus den jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland kommen - auch in deutschen Supermärkten. "Ich will, dass die Leute anstelle von Produkten aus den Siedlungen Produkte kaufen, die in Israel hergestellt wurden", so der 41-Jährige. Mit seinem Aufruf zum Siedlungs-Boykott will er eine Debatte über die Politik der israelischen Regierung anstoßen, "Juden zu subventionieren, damit sie ins Westjordanland ziehen", sagt der Autor des gerade in den USA erschienen Buchs "The crisis of Zionism".

Israel beziehe seine Legitimität zuallererst aus seiner Demokratie, nicht so sehr aus der Funktion als Schutzmacht der Juden, so Beinart, der sich als "ziemlich gläubigen Menschen" und "überzeugten Zionisten" beschreibt. "Wenn Israel die Besatzung fortführt, spielt es seinen Feinden in die Hände. Denn dann können alle sagen: Die tun doch nur, als wären sie eine Demokratie."

Als "verstörend" beschreibt Beinart das israelkritische Gedicht von Günter Grass. "Herr Grass bedient sich nationalsozialistischen Vokabulars, wenn er davon spricht, Israel wolle das iranische Volk "auslöschen". Durch die Gleichsetzung israelischer Politik mit dem Holocaust untergräbt Grass jedes seiner vielleicht richtigen Argumente." Der Nobelpreisträger säe so Zweifel an seiner Urteilsfähigkeit.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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