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Außenhandelsverband BGA fürchtet Zerfall der Euro-Zone

Archivmeldung vom 30.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Deutschlands Außenhändler machen sich Sorgen um den Fortbestand der Euro-Zone. Es stelle sich die Frage, wie lange Feuerwehraktionen wie in Zypern noch tragen: "Diese Art der Rettung läuft nicht ewig", sagte Anton Börner, der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), der "Welt". Zumal auch große Volkswirtschaften wie Italien angeschlagen seien. Börner befürchtet daher das Schlimmste: "Wenn Italien nicht in den nächsten zwölf Monaten sichtbare Reformen schafft, ist der Euro nicht mehr zu halten." Und dass es die notwendigen Reformen gibt, hält der BGA-Chef zumindest für fragwürdig. "Dort verlässt man sich zu sehr darauf, dass die Deutschen Italien nicht fallen lassen."

Den deutschen Außenhändlern, die im vergangenen Jahr Waren im Wert von rund 1,1 Billionen Euro exportiert haben, rät Börner daher, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. "Die Unternehmen müssen schon jetzt handeln und sich ernsthaft auf alle Szenarien einstellen. Es kann eine schnelle Systemänderung geben, etwa eine Teilung Europas in Nord und Süd." Mit dem Jahresauftakt zeigte sich der BGA-Präsident unzufrieden. "Das erste Quartal war ruhig, zu ruhig", sagte Börner. Die Branche liege nach den ersten drei Monaten noch unter den Planzahlen. Statt der erhofften Trendwende nach einem schwachen Schlussquartal 2012 habe es nur ein ganz leichtes Wachstum gegeben, insbesondere durch die anhaltende Unsicherheit und Zurückhaltung in Europa. Börner verliert deswegen aber nicht seinen Optimismus für das Gesamtjahr: "Wir sehen nach wie vor die Möglichkeit, den Export um vier bis fünf Prozent zu steigern." Diese optimistische Prognose steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich die Euro-Krise nicht noch weiter zuspitzt.

BDI-Präsident Grillo fordert Fiskalunion für Euro-Zone

Nach den Krisensitzungen zur Rettung Zyperns fordert der Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, die Etablierung einer Fiskalunion in der Euro-Zone sowie ein Ende "der Krisenhektik und Feuerwehraktionen". Auf Dauer könne das nicht gut gehen, sagte Grillo in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" (Erscheinungstag 31. März). "Wir wollen den Euro, wir wollen ein starkes Europa. Wir brauchen dafür eine Fiskalunion", sagte der Unternehmer weiter. Er kritisierte, dass noch immer ein "nachhaltiges Konzept für Wachstum und Beschäftigung in Europa, insbesondere für die Krisenländer" fehle. Gleichzeitig machte er klar, dass es aus Sicht der deutschen Wirtschaft Leistung nicht ohne Gegenleistung geben könne. "Und wer sich nicht an diese Logik hält, muss wirksame Sanktionen zu spüren bekommen." Die Bundeskanzlerin forderte Grillo auf, in der Sache hart zu bleiben. "Europa wird nicht gesunden, wenn Deutschland schwächer wird." Es dauere nun einmal seine Zeit, Sanierungsfälle in den Griff zu bekommen. Das gelte für Firmen und erst recht für Staaten. Die Krise sei jedenfalls noch lange nicht ausgestanden, betonte Grillo. Trotz der Unruhen an den Finanzmärkten wegen der Wirren um die Rettung Zyperns und dem Patt in der italienischen Politik nach den Parlamentswahlen dort sieht er für die deutsche Wirtschaft im Moment allerdings keine größeren Schwierigkeiten, die aus der Euro-Krise resultieren. "Die Firmen können inzwischen besser mit der Unsicherheit umgehen", sagte Grillo. Für dieses Jahr rechne der BDI daher weiterhin mit einem Wachstum von bis zu 0,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Klar sei aber auch, dass der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands eng mit der Lage in Europa verbunden sei. Trotz der Erfolge in Asien und Amerika seien die EU-Länder nach wie vor die wichtigsten Exportmärkte der deutschen Wirtschaft. "Umso wichtiger ist der Euro. Die Rückkehr zur D-Mark wäre ein echtes Problem für unsere Wettbewerbsfähigkeit."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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